„Jeff Koons", das bisher letzte Theaterstück von Rainald Goetz, wurde 1999 in der Regie von Stefan Bachmann uraufgeführt und war ein sensationeller Erfolg, der im nächsten Jahr zum Theatertreffen Berlin eingeladen wurde. Rund zehn Jahre nach Entstehen des Stücks ist es an der Zeit, einen Rückblick auf die radikale Bejahung des Textes zu werfen und zu untersuchen, in welcher Weise der Weltentwurf des Stücks jenseits von Pop noch existiert.
Das Stück behandelt die großen Themen der späten 90er Jahre, das Ausgehen, die Kunst, die Verbindung von Schrott und Kitsch und zum ersten Mal bei Goetz auch die Liebe. Der Text ist zu gleichen Teilen eruptiv innerlich-aggressive, biografische Episode und lakonische Dokumentation von rhythmischen Sprachfetzen. Die Hamburger Regisseurin Angela Richter stellt bei ihren Inszenierungen die Künstlichkeit in den Mittelpunkt und verbindet das Theater mit den angrenzenden Künsten. Mit ihrem Team, der Bühnen- und Kostümbildnerin Steffi Bruhn, dem Musiker Dirk von Lowtzow von der Band Tocotronic, dem bildenden Künstler Jonathan Meese und dem Dramaturgen Jens Dietrich sucht sie zusammen mit den Schauspielern in ihrer Bearbeitung des Stücks nach der Leichtigkeit, die sich vor den melancholischen Stillstand des Rückblicks schiebt. (Quelle: HAU)
Yuri Englert, Melanie Kretschmann, Eva Löbau, Alexander Schröder, Christoph Teußl, Michael Jackson Ca.