INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-TV-2526

Schliff

Beschreibung

Zeigt erste Ergebnisse eines interdisziplinären Projektes zur Erforschung der wechselseitigen Beziehungen von Klang & Bewegung.


Mit der Performance Schliff zeigt die Künstlergruppe, bestehend aus Iris Sputh, Tobias Dutschke, Elena Sommer und Robin Hoffmann, erste Ergebnisse eines länger angelegten interdisziplinären Projektes, das sich um die Erforschung der wechselseitigen Beziehung von Klang und Bewegung bemüht.

Es ist ein Stück entstanden, das sich am besten als «Bewegungsstück» mit tänzerischen und musikalischen Elementen beschreiben lässt. Bearbeitet wird ein ca. 6 x 6 Meter großer mit Tanzboden ausgelegter Raum, der von 6 Mikrophonen abgegrenzt und akustisch ausgeleuchtet wird. In diesem Raum  bewegen sich drei Akteure – tanzend und musizierend zugleich –, erzeugen Wisch-, Quietsch-, Knatsch- und Klopfgeräusche am Boden oder direkt zu den Mikrophonen gerichtet.

Diese Klänge bestimmen den Aktionsradius: klingender Tanz oder Klang, der Bewegung erzeugt – Schliff untersucht eben diese Schnittstelle.

Und so wachsen die Klänge zeitweilig zu einer vitalen, vom Schweiß der Agierenden getränkten, eigenständigen musikalischen Schicht zusammen, bis diese wieder zusammenbricht und Bilder produziert, die nicht mehr mit dem Klang identisch sind, sondern über sich selbst aussagen.

Dieser zentrale Programmpunkt wird eingebettet in eine konzertante Situation: Die zwei mit der Aufführung von Schliff kombinierten Instrumentalstücke stehen für sich, sind aber thematisch eng miteinander verbunden: Rolf Riehms Toccata Orpheus für Gitarre solo und Robin Haywards Release für Tuba solo. In beiden Fällen ist die Komposition bestimmt durch die Auseinandersetzung mit der Physiognomie, der Körperlichkeit des Instrumentes. Dessen Bauart und seine spieltechnische Handhabung bestimmen die Klanglichkeit. Wie auch in Schliff kommt es zu der Musikalisierung von «Restgeräuschen», zerbrechliche Luftklänge auf der Tuba oder perkussive Tupf- und Zupfaktionen auf der Gitarre, die durch die Bewegung des Atems, bzw. der Finger auf dem Griffbrett gesteuert werden.


So werden an einem Abend drei Sichtweisen auf eine gemeinsame Problematik eingenommen, exemplarisch an einem jeweils eigenen Gegenstand vorgeführt, und in einer in dieser Art wohl bisher unbekannten Kombination aus Tanz und Musik, Konzert und Theater präsentiert.


PREMIERE: Uraufführung am 23.10.2003, Theater unterm Dach, Berlin, kmft




[msb]

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Gruppe / Compagnie / Ensemble
Darsteller
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Mittwoch, 22. Oktober 2003
Orte
Stadt
Berlin
Land
DE
Länge
20 min