Der Lauf der Dinge ist ein Kunstfilm, der mit wenigen Schnitten den kontinuierlichen Ablauf einer Art Rube-Goldberg-Apparatur wiedergibt. Diese linear auf einer Länge von 20 bis 30 Metern in einer Lagerhalle aufgebaute Aneinanderreihung von improvisierten Vorrichtungen zur Erzeugung von Flammen, Bewegung, chemischen Reaktionen, Schaum und ähnlichem wird zu Beginn des Films in Gang gesetzt und läuft dann ähnlich einer Kettenreaktion ab, wobei ein Element jeweils einen Bewegungsimpuls an das nächste weitergibt.
Eine wichtige Rolle spielt die Verkettung grundlegender physikalischer Prinzipien wie unter anderem die Ausnutzung der Schwerkraft, der Zentripetalkraft, des Trägheitsmoments, des 3. Newtonschen Axioms und des Hebelgesetzes. Daneben werden diverse chemische Reaktionen genutzt, um die nächste Aktion auszulösen. Durch das wiederholte Infragestellen, wie und ob es weitergeht, und durch das zeitliche Hinauszögern der einzelnen Ereignisse entsteht beim Betrachter ein Auf und Ab von Spannung, Entspannung, Erwartungshaltung, unerwarteter Ereignisse und Effekte. Jedes Ende eines Ereignisses ist zugleich der Beginn eines neuen.
Der Film war ein Publikumserfolg auf der documenta 8; er ist Teil der Sammlung Centre Georges Pompidou in Paris und Dauerexponat des Museum of Modern Art in New York. Die britische Zeitung The Independent verglich den Film in seiner Wirkung mit Hitchcock: „Watching ‚Der Lauf der Dinge‘ is like watching a Hitchcock movie by objects instead of people.‘
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