INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

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MCB-TV-1953

Gespenster

Autorenschaft
Beschreibung
Inszenierung: Stéphane Braunschweig Film Regie: Andreas Morell Gespenster spuken durch Helenes Leben. Zunächst war da die ungewollte Ehe mit einem reichen Mann. Dieser trank und schwängerte das Dienstmädchen. Von der Flucht hielt sie dann der selbstgerechte Pastor Manders zurück. Und schließlich musste sie auch noch ihren Sohn Osvald fortschicken. Eine Geschichte um Kirche und gesellschaftliche Doppelmoral, Syphilis und Inzest. ARTE zeigt Henrik Ibsens "Gespenster" in einer Inszenierung des französischen Regisseurs Stéphane Braunschweig mit Udo Samel als Pastor Manders von den Berliner Festspielen 2006. Helene Alving hatte gegen ihren Willen geheiratet. Ihr Mann war reich, überschritt aber stets die Moralvorstellungen der Gesellschaft- die Ehe mit ihr sollte ihn läutern, und Helene würde "eine gute Partie" machen. Trotz der Ehe aber genoss der Gatte weiterhin das Leben in vollen Zügen, trank und schwängerte das Dienstmädchen. Als Helene auszubrechen versuchte, wurde sie von Pastor Manders , Repräsentant von Kirche und Moral, an ihre "ehelichen Pflichten" erinnert und nach Hause geschickt. Helenes Sohn Osvald sollte nun fern vom Vater aufwachsen - sie schickte ihr Kind nach Paris. Zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes will sich Helene von dem Gespenst ihres zerstörten Lebens befreien und den Sohn zu sich holen. Sie hat ein Kinderheim "im Angedenken an ihren Mann" erbaut, und Pastor Manders soll es feierlich eröffnen. An einem einzigen Tag kehrt nun alles wieder. Der Sohn ist zurück, trägt aber bereits die unheilbare Krankheit seines Vaters in sich. Mit aller Kraft versucht Helene, das Bild einer heilen Familie aufrecht zu erhalten. Doch die Lebenslüge zwischen Mutter und Sohn endet einer Katastrophe. Wegen der deutlichen Kritik an Kirche und Ehe, der Thematisierung von Inzest und Syphilis sorgte die Veröffentlichung der "Gespenster" im Dezember 1881 in ganz Europa für Aufsehen. Die Uraufführung fand dann auch nicht auf skandinavischem Boden statt, sondern erst im Mai 1882 in Chicago. ARTE zeigt Gespenster in der Inszenierung des französischen Regisseurs Stéphane Braunschweig. Die Koproduktion des Schauspiels Frankfurt und des Théâtre National de Strasbourg wurde im Dezember 2006 zum Berliner Theaterfestival "spielzeiteuropa" eingeladen. ZUSATZINFORMATION Stéphane Braunschweig wurde 1964 in Paris geboren. Er studierte zunächst Philosophie und besuchte anschließend die Theaterschule am Théâtre National de Chaillot unter Antoine Vitez. Seit 1988 realisierte er zahlreiche Theater- und Musiktheaterinszenierungen im europäischen Kontext. Für seinen "Woyzeck" am Bayerischen Staatsschauspiel München erhielt er 2000 den Bayerischen Theaterpreis. Seit Juli 2000 leitet Braunschweig das Théâtre National de Strasbourg . Daneben inszeniert er regelmäßig für die großen europäischen Opernhäuser wie Paris, Brüssel, Venedig und Berlin. 2006 bis 2009 entsteht in Zusammenarbeit mit Sir Simon Rattle Wagners "Ring"-Tetralogie für das Festival in Aix-en-Provence und die Osterfestspiele Salzburg. Der erste Teil "Das Rheingold" hatte im Juli dieses Jahres Premiere. Udo Samel wurde 1953 in Trier geboren. 1974 erhielt er seine Zulassung für die Schauspielschule Frankfurt und spielte im Anschluss von 1978 bis 1992 an der Berliner Schaubühne. Nach einiger Zeit als freiberuflicher Schauspieler ging er 2001 an das Schauspiel Frankfurt und ist seit 2004 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Seine bekannteste Rolle spielte Samel 1986 als Franz Schubert in "Mit meinen heißen Tränen", für die er unter anderem den Grimme-Preis erhielt.
Regie
Darsteller
Udo Samel (Pastor Manders), Friederike Kammer (Helene Alving), Daniel Christensen (Osvald Alving).
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Samstag, 31. Dezember 2005
Orte
Stadt
Berlin
Land
DE
Länge
140 min