Konzept/Idee:Aglaja Romanowskaja, Jelena Charlamowa.
Das "deutsch-russische Soldatenwörterbuch" der jungen Theaterkünstlerinnen Aglaja Romanowskaja und Jelena Charlamowa ist ein abstrakt choreographierter "Theater-Essay". Er sucht die Menschen hinter den Propagandaposen und denunziert umgekehrt die Sprachschablonen über den Stimmen.
Dieser Performance dienen zwei historische Wörterbücher aus dem zweiten Weltkrieg als Textgrundlage: eines für russische Rotarmisten, das andere aus dem Bestand der deutschen Wehrmacht. Persönliche Tagebuchnotizen des Soldaten Wladimir Gelfand und einer Berlinerin, aus dem Off, kommentieren und konterkarieren die Macht und Ohnmacht dieser fremden, eigenen Blicke. Der sowjetische Soldat empört sich über den Luxus, den er in deutschen Häusern antrifft, die Frau fürchtet den "tierischen" Trieb ihrer "Befreier". Bilder und Sehnsüchte prallen aufeinander, deutsch-russische Sprechgesänge wechseln mit bizarren Körperposen, zum Vorschein kommen Mechanismen der Manipulation, des Verstehens und Missverstehens. Und auch wenn die Sätze und Körper dabei nur aneinander vorbei manövrieren, gehen die Denkbewegungen hier dennoch ineinander. (Quelle: Berliner Zeitung vom 02.03.07)
Agnessa Nefjodov, Julia Vozliublennaja, Eva Jankovsky, Andreas Uehlein, Ilja Pletner, Feodor Stepanov.