Die Inszenierung zeigt Tschechows Iwanow als groteske Komödie einer Gesellschaft in Stagnation. Die Bühne ist bis zum Rundhorizont leergeräumt, hinten tauchen einzelne Gestalten auf. Plötzlich wird die komplette Bühne eingenebelt, aus dem dann die Figuren kommen und verschwinden. Die Musik unterstützt die trostlose Gesellschaft. Einst war die Hauptfigur Iwanow ein enthusiastischer Mensch, jetzt ist er verschuldet, leidet unter seiner an Tuberkulose erkrankten Frau und versinkt in Depression. Das Muskel-Shirt, das er aus alten Zeiten trägt, ist oll und die Turnschuhe sind Pantoffeln gewichen. Selbst für die junge Sascha, die in ihn verliebt ist und ihn unbedingt heiraten möchte, kann er keine Energie aufbringen. Gotscheffs Iwanow ist ein Stück, in dem die Entfremdung und Vereinsamung des modernen Menschen erbarmungslos deutlich wird.
Gotscheff erhielt für diese Inszenierung von Iwanow den 3sat Theaterpreis 2006 und wurde von der Zeitschrift Theater Heute als Theateregisseur des Jahres 2006 ausgezeichnet.
Dies ist eine Aufzeichnung einer Aufführung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin im Rahmen des Theatertreffens Berlin 2006 Produziert von 3sat/ZDF Theaterkanal.
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