INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-TV-1586

Hedda Gabler

Autorenschaft
Beschreibung
TV - Regie: Heribert Wenk, Inszenierung: Hans Neuenfels am Schauspiel Frankfurt 1974. Handlung: Hedda (Tochter des Generals Gabler) und Jörgen Tesman sind soeben von ihrer Hochzeitsreise zurückgekehrt. Jörgen Tesman ist ein fleißiger, pedantischer Mann, der während der sechsmonatigen Reise hauptsächlich an einem kulturwissenschaftlichen Buch gearbeitet hat, von dem er hofft, dass dessen Veröffentlichung ihm einen Doktortitel und eine Stelle im Universitätsdienst ermöglichen soll. Hedda liebt Jörgen nicht. Sie betrachtet ihn mit Gleichgültigkeit; er besitzt kein Gespür für Heddas Weiblichkeit. Hedda wird die Sinnlosigkeit ihrer Ehe deutlich, als sie vernimmt, dass Ejlert Lövborg wieder in der Stadt ist. Lövborg und Hedda hatten vor Jahren eine äußerst gespannte und intensive Liebesbeziehung. Lövborg ist ebenfalls Kulturwissenschaftler, der sich nach Alkohlexzessen auf das Land zurückgezogen hat und dort mit Hilfe der verheirateten Thea Elvsted an einem gerade eben publizierten erfolgreichen Buch gearbeitet hat. Er könnte nach seinem Erfolg zur beruflichen Konkurrenz für Tesman zu werden. Diese Befürchtung erweist sich jedoch als unbegründet. Hedda ist eifersüchtig auf Theas offenkundigen Einfluss auf Lövborg und versucht, sich zwischen die Beiden zu drängen. Sie nutzt geschickt die Naivität Theas aus, die Lövborg als „Kameradin“ beim Verfassen seines Buches geholfen hat und entlockt ihr Geheimnisse über Lövbergs Leben auf dem Land. Sie reizt Lövborg indem sie vor ihm und Thea ihr intimes Wissen bekannt gibt. Lövborg beschließt aus Enttäuschung über den Vertrauensbruch und gemischt mit den unverarbeiteten Erinnerungen, seine Enthaltsamkeit aufzugeben und sich zu betrinken. Hedda fördert verdeckt diese Absicht, wohlwissend, dass dieses Verhalten in einem gesellschaftlichen Fiasko und der Zerstörung von Lövborgs Charakter enden wird. Hedda ist getrieben von dem Gedanken, den sie wie folgt formuliert: „Ich will ein einziges Mal in meinem Leben die Herrschaft haben über ein Menschenschicksal“. Diese Macht an ihrem Mann auszuüben, interessiert Hedda nicht, er besitzt in ihren Augen keinen Wert. Am nächsten Morgen berichtet ihr der verzweifelte Lövborg, dass er gesellschaftlich ruiniert ist und zudem das Manuskript der Fortsetzung seines Buches verloren hat. Hedda verschweigt ihm, dass Jörgen es gefunden hat. Stattdessen bestärkt sie ihn in seiner Ausweglosigkeit und reicht ihm eine Pistole. Anschließend verbrennt sie das Manuskript mit dem Hinweis auf die Beziehung zwischen Thea und Eljert „Nun verbrenne,' nun verbrenn ich das Kind.“. Jörgen gegenüber erklärt sie, sie habe es vernichtet, um seine und ihre Zukunft zu sichern. Die Nachricht wird überbracht, dass Lövborg sich erschossen hat. Hedda bleibt kühl. Jörgen beschließt mit Thea, das Buch mit Hilfe aufgefundener Notizen zu rekonstruieren. Der mit den Geschäften der Tesmans beauftragte Assessor Brack eröffnet Hedda, dass Lövborg sich in einem Bordell erschossen hat und es vermutlich kein Selbstmord, sondern ein Unfall im Alkoholrausch war. Hedda ist schockiert, da sie sich einen heldenhaften Freitod, ein Ende „… darin Schönheit ist“ vorgestellt hat. Hedda ist enttäuscht: „Das Lächerliche und Gemeine, es legt sich wie ein Fluch auf alles, was ich nur anrühre.“ Brack weiß, dass Lövborg durch die Pistole zu Tode kam, die er von Hedda erhielt - er hat die Möglichkeit, Hedda zu erpressen. Hedda erschießt sich.
Regie
Darsteller
Hermann Treusch, Elisabeth Trissenar, Claire Kaiser, Marlen Diekhoff, Alwin Michael Rueffer, Peter Roggisch,Eva - Marie Strien
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Montag, 31. Dezember 1973
Orte
Stadt
Frankfurt
Land
DE
Kamera
Hans Seester, Peter Lipschitz, Günter Mohn, Peter Weyrich, Hartmut Biermann
Länge
120 min