Das Familientheater der Wagners / Leuchtende Liebe I Lachender Tod. Eine Dokumentation. Der Film zeigt die Entwicklung des Wagner-Clans vor dem Hintergrund der Musik und den dramatischen Konstellationen im "Ring des Nibelungen". Dabei sind die Wechselwirkungen zwischen den dramatischen Elementen der Oper - Streben nach Geld und Macht, Täuschung, Lüge, Meineid und Ehebruch - und den tatsächlichen Ereignissen in der Familiengeschichte des dominanten Richard Wagner so stark, dass fast von einer häuslich-familiären Umsetzung der mythologischen Handlung gesprochen werden kann. Auch wenn der Film die Biografie Richard Wagners nur in Bezug auf die Festspiele behandelt, so ist der Komponist doch die Hauptperson. Vor dem Hintergrund der Musik und den dramatischen Konstellationen im "Ring des Nibelungen" entspinnt sich die Familiengeschichte. Bis heute werden fast alle Mitglieder der Familie Wagner durch die Präsenz der enormen Figur Richard Wagners dominiert - und manchmal auch gebrochen. Wagners Musik stellt die Verbindung her zu einer Darstellung der Geschichte der Festspiele, die in diesem Film als eine Geschichte von Inszenierungen erzählt wird. Um diese Geschichte von 1876 bis 1945 zu visualisieren, wurden Szenen aus historischen Festspielaufführungen rekonstruiert. Das Musikdrama Richard Wagners durchdringt den Film und das Fortschreiten der Familiengeschichte vollständig. Diese Verflechtungen zwischen dramatischem Werk und biografischer Geschichte, zu denen noch die unheilvollen Verstrickungen der Familie in die politischen Ereignisse kommen, bilden die Handlung des Films. Die Sängerdarsteller, deren Kostüme, Requisiten und Maske eng den historischen Vorbildern folgen, bewegen sich in den nachgestalteten historischen Bühnenbildern der Festspielhaus-aufführungen. Die Filmhandlung entwickelt sich episch vor den Kulissen des Festspielhauses und der Villa Wahnfried. Diese beiden Gebäude, schon an sich mythenbeladen, werden in dem Film selber zu Protagonisten. Jedes Kapitel beginnt mit einer Fahrt auf die Villa Wahnfried und um diese herum und endet dann auf Figurinen, die Mitglieder der Familie Wagner in der entsprechenden Epoche zeigen. Mit den Mitteln der theatralischen Überhöhung und Verdichtung verbindet der Film die Themen Familiengeschichte, Wagners Musik, Entwicklung der Festspiele und deutsche Geschichte. (Quelle: Arte). "Der Ring ist der Versuch zu zeigen, dass der Mensch an sich selbst scheitert; an seinem eigenen Verrat." (Peter Wapnewski)
Wolfgang Wagner, Winifred Wagner, Gottfried Wagner, Peter Wapnewski, Brigitte Hamann, Sven Friedrich, Dieter Schickling