Während des Kampfes um Troja begegnen sich Penthesilea, die Heldin Skythiens, und Achill, der Held Griechenlands, zum ersten Mal. Ihre plötzlich entflammende Leidenschaft füreinander ist gegen jede Regel und löst Unverständnis und Entsetzen auf allen Seiten aus. Im Kampf geschult, in Liebesdingen unerfahren, finden die beiden Helden jedoch keinen Weg, der gesellschaftlichen Verpflichtung zu entfliehen - ihre Begegnung endet in Tod und Zerstörung: Als sich Achilles Penthesilea in einem Scheingefecht unterwirft, zerfleischt Penthesilea das Objekt ihrer Begierde gemeinsam mit ihrer Hundemeute und stirbt schließlich selbst.
In Heinrich von Kleists "Penthesilea" vermischen sich Krieg, Liebestod und erotischer Kannibalismus zu einem Liebeskampf der Geschlechter. Das Drama, das 1808 erschienen ist, wurde erst 70 Jahre später uraufgeführt. Es gilt als nahezu unspielbar. Edith Clever und Hans Jürgen Syberberg haben sich darauf besonnen,dass Kleists "Penthesilea" schon zu Zeiten ihres Verfassers als Monolog gelesen und durch Pantomime auf der Bühne ergänzt wurde. Im November 1987 setzten sie diese Tradition im Pariser Théâtre des Bouffes du Nord fort: Edith Clever spielt das Stück ohne Striche und Rollenwechsel, als ein einziges Langgedicht.Das Ergebnis wurde in seltener Einhelligkeit von der Kritik bejubelt. Die Filmversion seiner "Penthesilea"-Aufführung hat Hans Jürgen Syberberg selbst inszeniert.
Coproduktion der TMS Film und La Sept, Paris. Mit ZDF und ORF, Festival D´Automne Paris, Schauspielhaus Frankfurt, Berlin Kulturstadt Europas 1988. DVD hat keine Kapitelmarker.
Edit Clever