INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-TV-12557

humanistää! eine abschaffung der sparten

Autorenschaft
Beschreibung

Ein hochdekorierter Geschichtsprofessor und ein Künstler von internationalem Renommee begegnen und verbrüdern sich: Sie lobpreisen die deutsch-österreichische Kulturgeschichte, beweihräuchern gegenseitig ihr Wissen, und sind sich einig, dass sie bestens das Geistesleben repräsentieren – schließlich haben sie ja beide bereits einen Nobelpreis erhalten. Auch das Auftauchen einer schwangeren Frau in einer Notsituation lenkt allenfalls kurz ab: Zu wichtig sind der Geltungsdrang und die Freude am elitären Urteil. Doch je länger die Hymnen auf Mitmenschlichkeit, Tradition und Kunsthandwerk fortdauern, desto bedrohlicher beginnt ihr Elfenbeinturm zu schwanken…  

Ernst Jandls Erfolgsstück, der Einakter DIE HUMANISTEN (1976 in Graz uraufgeführt) ist typisch für sein Werk: Hochmusikalisch und bitterböse rechnet es mit gesellschaftlichen Altlasten ab, dabei voller Klarheit, Hintersinn und Witz. Und natürlich spielen wie bei wohl allen Jandl-Texten die Sprache und das Sprechen selbst die Hauptrolle: Sprache wird zum lebendigen Akteur, durch ihre Verfremdung und Verstümmelung ermöglicht sie neue Wirklichkeiten.
Ob nun in seinen verstreuten „HUMANISTEN“, im wehmütig-humorvollen Künstlerdrama „AUS DER FREMDE“ oder im ausufernden lyrischen Werk – in den auseinanderstrebenden, frei flottierenden Sprachgebäuden Jandls kann die Welt endlich so dargestellt werden, wie man* selbst ihr immer wieder begegnet: als expressive Aneinanderreihung von Sinneseindrücken, als fragmentarisches Erleben von Gesellschaft, als trügerisches Wandeln zwischen Melancholie und Komik.
Die mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladene Regisseurin Claudia Bauer inszeniert in ihrer allerersten Wiener Arbeit ebendiesen unverwechselbaren Jandl-Sound – unterstützt von einer eigens für die Inszenierung entstandenen Komposition von Peer Baierlein. humanistää! – das ist ein Schlachtruf, eine Drohung, ein Kompliment. humanistää!– das ist bildgewaltiges Musiktheater, verwilderte Sprechoper, irrwitzige Groteske. humanistää! – ab Jänner im Volkstheater. Garantiert ohne ottos mops.



/ BESETZUNG & CREDITS /

MIT: Elias Eilinghoff, Evi Kehrstephan, Gitte Reppin, Bettina Lieder, Hasti Molavian, Nick Romeo Reimann, Julia Franz Richter, Uwe Rohbeck, Samouil Stoyanov

REGIE: Claudia Bauer
BÜHNE: Patricia Talacko
KOSTÜME: Andreas Auerbach
KOMPOSITION UND MUSIKALISCHE LEITUNG: Peer Baierlein
LIGHTDESIGN: Paul Grilj
SOUNDDESIGN: Sebastian Hartl
DRAMATURGIE: Matthias Seier
MUSIKER: Igor Gross (Schlagwerk, Vibraphon), Lukas Lauermann Live-Musik (Cello, FX)
DIRIGENTIN: Jera H. Petriček
LIVE-KAMERA: Thomas Barcal, Marvin Kanas


TEAM ZDF

TECHNISCHE LEITUNG: Thomas Rübenich
BILDTECHNIK: Joachim Rösch
TONTECHNIK: Andreas Rauh
MAZ-TECHNIK: Burkhard Gerwin
KAMERA: Volker Schmidt, Frank Heinzinger, Jacqueline Konrath, Maximilian Krzok, Jonas Lohner, Annika Meyer, Marius Pohl
SCHNITT: Jan Dottschadis
REGIEASSISTENZ: Susanne Frey, Thomas Vogel
AUFNAHMELEITUNG: Nina Schmidt
PRODUKTIONSLEITUNG: Fabienne Köhler
REDAKTION: Wolfgang Horn
REGIE: Andreas Morell

Eine Inszenierung des Volkstheater Wien, eingeladen zum 59. Berliner Theatertreffen 2022






[msb]

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https://www.volkstheater.at/produktion/932863/humanistaeae/ [2023-09-12] | https://www.3sat.de/kultur/theater-und-tanz/theatertreffen-humanistaa-102.html [2023-09-12]
Regie
Dramaturgie
Darsteller
Bühnenbild
Kostüm
Musik
Licht
Standorte
MCB
Reihe
Sprache
DE
Orte
Stadt
Berlin
Land
DEU
Kamera
Volker Schmidt, Frank Heinzinger, Jacqueline Konrath, Maximilian Krzok, Jonas Lohner, Annika Meyer, Marius Pohl
Länge
123 min