Um ihrem überarbeiteten Mann den lebensrettenden Urlaub im Süden zu ermöglichen, nimmt Nora heimlich ein Darlehen auf und fälscht dafür die Unterschrift ihres Vaters. Sie ist stolz auf dieses Geheimnis, und die Aufgabe, das Darlehen zurückzuzahlen, steigert ihr Selbstbewusstsein als Frau in einer männlich bestimmten Gesellschaft. Dennoch lebt sie weiterhin das Leben der treusorgenden Mutter und kindlich abhängigen Ehefrau, deren Hauptanliegen das Einrichten eines heimeligen Nestes ist. Doch als der Betrug auffliegt, stellt ihr Mann sich gegen sie. Das lauschig eingerichtete Leben gerät ins Wanken, und Nora steht vor der Wahl, die Enge des Puppenheims weiterhin zu ertragen oder Mann und Kinder zu verlassen.
Für die Übertragung des Ibsen-Klassikers in die Gegenwart wurde das Stück von Hinrich Schmidt-Henkel neu übersetzt. Wie restaurativ sind heute die privaten Glücksvorstellungen im Mitte-Loft? Thomas Ostermeier unternimmt ein „update“ des bürgerlichen Trauerspiels und kommt in der Jetztzeit an.
REGIE: Thomas Ostermeier (Bühne), Hannes Rossacher (TV-Regie)
AUTORENSCHAFT: Henrik Ibsen (Original), Hinrich Schmidt-Henkel (Übersetzung)
DRAMATURGIE: Beate Heine, Maja Zade
BÜHNE: Jan Pappelbaum
KOSTÜME: Almut Eppinger
MUSIK: Lars Eidinger
LICHT: Erich Schneider
KAMERA: Frank Heinzinger, Holger Hemming, Bernd Udo Herzmann, Beate Häring, Sascha Kunkel, Karl-Heinz Nitschke, Martin Schlotterbeck, Ursula-Nicoline Zeyfang
Jörg Hartmann — Rechtsanwalt Helmer
Anne Tismer — Nora, seine Frau
Lars Eidinger — Doktor Rank
Jenny Schily — Frau Linde
Kay Bartholomäus Schulze — Rechtsanwalt Krogstad
Agnes Lampkin — Au-pair-Mädchen
Milena Bühring — Helmers Kind
Constantin Fischer — Helmers Kind
Sören Hinnenthal — Helmers Kind
Enrico Stolzenburg — Ein Stadtbote
[msb]https://www.berlinerfestspiele.de/de/chronicle/archiv/production/nora-2003-berlin