Modernes Musiktheater von EMT (D) und John Birke (D)
Writing Acts - in intermediales Projekt von SchriftstellerInnen, RegisseurInnen, KomponistInnen, PerformerInnen und bildende KünsterlerInnen, die in einem sich wechselseitig beeinflussenden Forschungs- und Produktionsprozess verwickelt sind. Im Laufe des Projekts verfestigten sich Kollaborationen und entwickelten sich gemeinsame Arbeitsstrukturen.
Gerade in der Geschichte des steirischen herbst beeinflussten sich Literatur, Performance, Bildende Kunst, Musik und andere Künste nachhaltig. Kollaborativ beteiligten sich Künstlerinnen und Künstler aller Medien an der Auflösung eines klassischen Werkbegriffs und an der Weiterentwicklung künstlerischer Formen. In den letzten Jahren scheint diese Auseinandersetzung ins Stocken geraten zu sein: Viele Autorinnen und Autoren ziehen sich an ihren Schreibtisch zurück; für andere Künste haben literarische Impulse oft an Bedeutung verloren.
Zugleich ist das Verhältnis von Performance und Literatur in steter Bewegung: schreibende Performer, performende Schreiber, performatives Schreiben und Performance als Text. Welche Rolle also spielen der Autor, die Autorin, wo heute ohnehin jeder sein eigener Autor ist?
Immer wieder müssen die komplexen Relationen zwischen den Medien neu verhandelt und ausgelotet werden.
Writing Acts beschäftigt sich mit dem schwierigen Phänomen der Intermedialität. Dabei geht es aber nicht nur um eine erneute Begegnung der Gattungen, um die Möglichkeiten, die jeweils eigenen Arbeitsprozesse in eine andere Gattung zu übertragen, sondern um ein gemeinsames Aufbrechen zu neuen Formen.
Deshalb wurden für dieses intermediale Projekt Schriftsteller, Regisseure, Komponisten, Performer, bildende Künstler und Theoretiker in einen sich wechselseitig beeinflussenden Forschungs- und Produktionsprozess verwickelt. Im Mittelpunkt standen die Fragen nach den Möglichkeiten der Kollaboration, der gemeinsamen Autorschaft und die Überlegung, inwieweit es eine produktive, notwendige Abgrenzung der einzelnen Medien geben muss.
In einem ersten Workshop im Januar diesen Jahres trafen sieben Autorinnen und Autoren auf sieben Künstler/gruppen anderer Sparten, um sich im Selbstverständnis ihrer Arbeit zu befragen. Gegenstand und Interesse waren die unterschiedlichen Positionen, Lebens- und Produktionsmodelle der aufeinandertreffenden Künstlerinnen und Künstler. Aus diesen Begegnungen ergaben sich vier Arbeitszusammenhänge, die in einem zweiten Workshop zur Entwicklung konkreter Projekte und Arbeiten führten. Diesem angestoßenen Dialog folgten Auseinandersetzungen, Verwerfungen und Konkretisierungen.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Begegnungen werden in Form von vier Performances und Installationen im steirischen herbst präsentiert und diskutiert.
Die Ergebnisse waren ein Format des modernen Musiktheaters von EMT und John Birke, ein performatives Hörspiel von LIGNA und Bernadette Schiefer und eine Text/Video-Installation von Claudia Bosse und Robert Woelfl.
Künstlerische Leitung: Edith Draxl und Haiko Pfost
Koproduktion: steirischer herbst und uniT
Kamera: Timm Ringewaldt, Uli Reiterer, Anke Philipp, Bernd Kapeller
Schnitt/Ton: Timm Ringewaldt, Uli Reiterer
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https://de.wikipedia.org/wiki/John_Birke https://de.wikipedia.org/wiki/Bernadette_Schiefer http://www.ligna.org/ http://www.claudiaboese.info/ http://www.robertwoelfl.com/ https://www.steirischerherbst.at/