Castorf suchte zu Beginn seiner Intendanz an der Volksbühne (ab August 1992) „die aktive Auseinandersetzung mit dem Publikum“ (F. Castorf). Der Querdenker Bronnen ließ sich wie ein Chamäleon politisch kaum orten und erregte so nicht nur Widerstand in der Kulturlandschaft der Nachkriegszeit sondern auch innerhalb der eigenen Familie. Die Tochter Barbara, als Schriftstellerin 1980 mit einem Buch in Opposition zum Vater, zeigt heute Verständnis und hält vieles von ihm noch für spielbar, aber „kein Regisseur traut sich“. Die von ihr nicht genannte Ausnahme ist Frank Castorf mit der Inszenierung der Rheinischen Rebellen. Tochter Franziska, Schauspielerin, bekennt, viel vom Vater gelernt zu haben und nennt ihn einen „hohen Idealisten“, der „mehr Irrtümer gebraucht habe als andere Menschen“. Die Inszenierung wurde erwartungsgemäß kontrovers aufgenommen und erhielt die Auszeichnung „die beste Theaterinszenierung in Berlin“ und den „Friedrich-Luft-Preis“.
Aufzeichnung der Generalprobe von Arnolt Bronnens „Rheinische Rebellen“ in der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz Berlin.
DATUM: 12. September 1992
REGIE: Frank Castorf
BÜHNE UND KOSTÜM: Hartmut Meyer
[msb]
Powered by Froala Editor
https://volksbuehne.adk.de/deutsch/volksbuehne/ensemble/index8165.html