Unter dem Motto Zeitgenoss*in sein nahmen an dem von der Kulturstiftung des Bundes veranstalteten Tanzkongress 2016 in der niedersächsischen Landeshauptstadt mehr als 800 Fachbesucher*innen teil. Der Tanzkongress hat sich seit seinem Auftakt in Berlin 2006 als eines der wichtigsten Foren für die Diskussion und Präsentation von Tanz, Choreografie und Bewegung etabliert.
Zwei Choreografinnen, ein Interesse: Johanna Devi und Sandra Chatterjee beschäftigen sich beide mit der Verbindung von zeitgenössischen euro-amerikanischen Tanztechniken und den Bewegungssprachen klassischer Tänze aus Indien. In einer dialogischen Lecture Performance stellen beide ihre choreografischen Arbeiten anhand konkreter Beispiele vor und beleuchten im Gespräch ihre ästhetische Verwandtschaft, aber auch die Unterschiedlichkeit der ihnen aufgrund ihrer Herkunft zugeschriebenen
Identitäten.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutieren Claudia Jeschke und Sandra Chatterjee die Relevanz migratorischer Identitäten im ‚modernen' europäischen Tanz der 1920er und 30er Jahre am Beispiel des indischen Choreografen Uday Shankar sowie seines russischen Kollegen Alexander Sacharoff. Wie exklusiv ist die ästhetische Kategorie des Zeitgenössischen im (kontinental-)europäischen Tanz? An welche Vergangenheit knüpft zeitgenössische Arbeit an, von welcher grenzt sie sich ab?
Lecture performance
chh