Aus der DVD "Samuel Beckett: Filme für den SDR" - Suhrkamp Verlag 2008
Aus der Serie der minimalistischen experimentellen Fernsehstücke, die Beckett in den 80er Jahren für den Süddeutschen Rundfunk realisierte, ist das bereits 1983 geschriebene »What Where« das letzte Stück einer zunehmenden Reduktion von Bewegung und das einzige mit Text. In einer Notiz zur Produktion steht als Überschrift »Prozess der Eliminierung« über dem Skript. Eliminierung von Farbe, Bild-, Licht- und Toneffekten bei uniform schwarzem Hintergrund. Das aus einem unscharf gehaltenen großen Kopf, dem Erzähler und »Ich«, und drei kleineren Köpfen montierte statische Schwarzweißbild variiert eine Erzählstruktur aus dem Off gesprochen als Kreislauf (die Variation gliedert sich in vier Abschnitte mit den Referenzen Frühling, Sommer, Herbst und Winter) und visualisiert dies als An- und Abwesenheit von Bild/Sprecher und Ton. Die Variationen sind als Pole von Aggregatzuständen konzipiert: »ich mache an« und »ich mache aus« als Textbeispiel und Ein- und Ausblendung des Gesichts als visuelles Beispiel. Eine Bewegung der Akteure Bam (»Ich«), Bom, Bim, Bem findet nur durch Öffnen und Schließen von Augen oder Mund statt.
// Credits //
Regie: Samuel Beckett
Regieassistenz: Walter D. Asmus
Übersetzung: Erika Tophoven, Elmar Tophoven
Darsteller: Friedhelm Becker, Edwin Dorner, Walter Laugwitz, Alfred Querbach
Kamera: Jim Lewis, Bernd Fähse
Ton: Frank Lerbs
Schnitt: Anne-Marie Wertenauer
Bildtechnik: Georg Schnellbächer
Szenenbild: Wolfgang Wahl