Uraufführung der Oper von César Franck: "Stradella" ist ein unvollendetes Jugendwerk des Lütticher Komponisten César Franck aus dem Jahr 1841, deren Manuskript man erst 1984 in der Französischen Nationalbibliothek fand. Jetzt feierte das Werk an der Opéra Royal de Wallonie Weltpremiere.
Im festlichen Trubel des Karnevals von Venedig lässt der Herzog von Pesaro die schöne Leonor von seinem Leutnant Spadoni entführen. Um ihre Liebe zu gewinnen, engagiert er den berühmten Sänger und Komponisten Stradella als Gesangslehrer für sie. Allerdings weiß der Herzog nicht, dass Stradella und Leonor schon seit einiger Zeit ineinander verliebt sind. Das Liebespaar flieht, doch Pesaros Häscher sind ihnen auf den Fersen …
„Stradella“ ist ein humanistisches Werk, in dem César Franck klassische Opernstrukturen aufgreift, erneuert und erweitert. Sein mächtiges Vokalwerk zeugt von seiner meisterhaften Beherrschung der Komposition für Singstimme, gilt letztere doch als gemeinsame Grundlage der beiden von ihm gespielten Instrumente Klavier und Orgel.
Luc Van Hove hat das unvollendete Werk orchestriert und ihm eine klassisch-zeitgenössische Note verliehen. Der bei Publikum wie Kritikern gleichermaßen geschätzte Dirigent Paolo Arrivabeni leitet das Orchester mit einer fabelhaften Mischung aus Kraft und Zurückhaltung.
Filmregisseur Jaco Van Dormael gab mit dieser zeitlos anmutenden Inszenierung sein Operndebüt. Seine kreative Interpretation und die Kulisse des vom winterlichen „acqua alta“ heimgesuchten Venedig geben dem Stück etwas Traumhaftes. Wasser ' das Symbol der Lagunenstadt ' fließt auf dieser Bühne reichlich und manchmal auch in verschiedenen Farben. Es regnet, der Wasserspiegel steigt, die Menschen versinken darin knie-, dann hüfttief und schließlich bis zum Hals …
[Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/047597-001/stradella]
Zugriff am 11.11.2015
jup
Marc Laho, Isabelle Kabatu, Werner van Mechelen, Philippe Rouillon, Xavier Rouillon, Giovanni Iovino, Patrick Mignon, Roger Joakim