Der Film dokumentiert das Leben und Schaffen des Komponisten in den Vereinigten Staaten. Unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges betrat Igor Strawinsky amerikanischen Boden und sollte den Großteil seines Lebens bis kurz vor seinem Tod 1971 in Hollywood verbringen - länger als sonst wo. Hier kauft er sein erstes Haus; hier entstehen die Werke seiner späten Schaffensphase, mit denen sich der Komponist komplett neu erfindet.
Strawinsky sieht seine Zukunft bereits vor sich: im Medium Film sieht er für sich die Gelegenheit, im Zentrum einer neuen Kunstform zu stehen. Hollywood erscheint ihm verheißungsvoll: ein 'neues' Paris sozusagen - mit den besten Aussichten auf noch größeren Ruhm. Auch die Studiobosse waren darum bemüht, den berühmten Komponisten für ihre Filmproduktionen zu gewinnen. Jedoch waren die Realitäten des kommerziellen Hollywood-Studiosystems nicht mit den künstlerischen Vorstellungen des Komponisten vereinbar. Für den Künstler Strawinsky war Hollywood einerseits eine Enttäuschung, zugleich aber auch eine Herausforderung.
Der Film vereint Archivmaterial aus der Hollywood-Ära mit Privataufnahmen Strawinskys, Szenen aus den Hollywood-Filmen, für die Strawinsky die Filmmusik schrieb, Fotografien und Tondokumente. Von einem beobachtenden Standpunkt aus schließen neu gedrehte Szenen, sogenannte Reenactment-Szenen, nahtlos an das Archivmaterial an, um das Innere Strawinskys zu beschreiben, der in dieser modernen Metropole seltsam deplatziert war und zugleich seine perfekte Heimat gefunden hatte.
[Quelle: http://www1.wdr.de/fernsehen/kultur/west-art-klassik/sendungen/strawinskyinhollywood100.html]
Zugriff am 16.03.2015
jup