Klassiker des pazifistischen Films. Der zweiteilige Film entstand 1918 noch auf den Schlachtfeldern bei Verdun und führt in eindrucksvollen Bildern die Agonie des Krieges vor Augen. Entsprechend stark wurde der Film zensiert. Aufwändig restauriert und untermalt von einer Film-Symphonie für großes Orchester und virtuellen Chor.
So wie Emile Zola öffentlich für den jüdischen Offizier Dreyfus Partei ergriff und das Fehlurteil der Militärjustiz gegen ihn 1898 bloßstellte, so ist auch dieser 1918 entstandene Film ein Fanal der öffentlichen Anklage.
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf im Süden Frankreichs kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Zwei Männer rivalisieren um die Liebe einer Frau: der Schriftsteller Jean Diaz und François Laurin, ein aggressiver Charakter. An seiner Seite die unglückliche Edith, die Jean Diaz liebt, aber von ihrem Vater zur Ehe mit François Laurin gedrängt wurde. Als der Krieg ausbricht und François eingezogen wird, schickt er seine Frau zu seinen Eltern nach Lothringen. Die beiden Männer treffen sich an der Front wieder, Jean Diaz als Offizier, François als einfacher Soldat. Ihre private Rivalität wird an der Front zum Problem für die Truppe. Nachdem Jean eine gefährliche Mission für François übernommen und damit dessen Leben gerettet hat, werden die beiden zu engen Freunden. Nach vier Jahren ist Jean krank und wird vorzeitig entlassen. Er kehrt ins Dorf zurück, als seine Mutter stirbt. Edith kommt in derselben Nacht zurück. Sie wurde Opfer einer Vergewaltigung durch deutsche Soldaten und hat nun ein dreijähriges Kind, Angèle. Wie soll sie deren Existenz François erklären, der auch von der Front kommt und Jean in Verdacht hat, Vater des Kindes zu sein? Als François die Wahrheit erfährt, bedroht er Angèle. Jean löst die Situation, indem er François anbietet, gemeinsam an die Front zurückzukehren und das Unrecht an Edith zu rächen.
REGIE: Abel Gance
DREHBUCH: Abel Gance
SCHNITT: Andrée Danis, Abel Gance
KINEMATOGRAPHIE: Marc Bujard, Léonce-Henri Burel, Maurice Forster
PRODUZIERT VON: Charles Pathé
MUSIK: Arthur Honegger
MIT:
Romuald Joubé
Séverin-Mars
PREMIERE:
25. April 1919 (Frankreich)
24. Mai 1920 (Großbritannien)
9. Oktober 1921 (USA)
LAUFZEIT: 166 Minuten (Restaurierung von 2008)
LAND: Frankreich
SPRACHEN: Stummfilm, französische Zwischentitel
[jup/msb]
Powered by Froala Editor
http://www.arte.tv/guide/de/048718-000/j-accuse-ich-klage-an-2-2 [Zugriff am 14.11.2014] | [02-12-2022]