Richard Strauss und Kurt Weill - zwei gleichermaßen unterschiedliche wie berühmte Komponisten im Europa der 1930er Jahre. Der Film stellt einen Vergleich des Lebens und Wirkens der beiden großen Komponisten an und fragt: Kann man das Werk eines Künstlers von dessen Biografie trennen, und welche politische Verantwortung trägt die Kunst - damals wie heute?
1938 wurde im Rahmen der Reichsmusiktage in Düsseldorf die Ausstellung "Entartete Musik" eröffnet. Während Richard Strauss beim Eröffnungskonzert sein "Festliches Präludium" dirigierte, wurde der Komponist Kurt Weill als verfemt angeprangert. Beide waren deutsche Tonkünstler. Beide schufen unvergessliche Werke. Beide hatten großen Einfluss auf Kultur und Gesellschaft.
Schönwetterkomponist gegen Weltveränderer?
Richard Strauss, gerne als Schönwetterkomponist mit selten gesellschaftskritischen Stücken gesehen, lebte in einer Welt des Umbruchs. In seiner Musik findet man davon fast keine Spuren - ganz im Gegensatz zu den Arbeiten Kurt Weills. Strauss, der lange die Vorgänge um sich herum ignorierte, und Kurt Weill, der aktiv kritisierte und mit der "Dreigroschenoper" das Gegenstück zum "Rosenkavalier" schuf. Beide werden exemplarisch für die Möglichkeiten dargestellt, Einfluss zu nehmen auf Kultur und Gesellschaft.
Im Interview
Zu Wort kommen in der Dokumentation "Geister, die sich scheiden" unter anderem die Opernsängerinnen Angela Denoke und Anna Prohaska, der Dirigent Adam Fischer und auch der ehemalige Konzertmeister der Wiener Philharmoniker Walter Barylli, der Musikwissenschaftler Christian Heindl, Weill-Interpretin Carmen Maja-Antoni sowie Richard Strauss’ Enkel Christian Strauss und der Weill-Experte Giselher Schubert.
Regie: michael Pfeifenberger Angela Denoke,Anna Prohaska,Adam Fischer, Walter Barylli,Christian Heindl,Carmen Maja-Antoni,Christian Strauss,Giselher Schubert