Trommeln auf dem Deich.
Theaterstück von Hélène Cixous.
Ariane Mnouchkine kombiniert in ihrer neuesten Produktion mit dem "Théâtre du Soleil" die Faszination und Magie der Marionetten mit der Expressivität lebender Schauspieler. Die Darsteller werden durch schwarz gekleidete "Helfer" auf der Bühne geführt, gehoben und gehalten, agieren virtuos als Marionetten und nutzen die Starre und Typisierung durch die Puppenmaske zur Steigerung ihrer Rolle.
Erzählt wird die Geschichte einer Flutkatastrophe in einem fernöstlichen Phantasiereich, das zwischen zwei Deichen eingeschlossen ist. Ein Jahrhunderthochwasser droht und dem König bleiben zur Abwendung des größten Unheils nur zwei schlechte Alternativen: eine Entlastungsbresche im Norddamm würde die Hauptstadt, Hafen und wirtschaftliche Infrastruktur zerstören, im Süddamm kostete sie hunderttausende Bauern das Leben. Es geht um Machtkämpfe, Unterdrückung und tragische Kleingeistigkeit der Menschen - ein häufiges Motiv beim Théâtre du Soleil.
Die musikalische Begleitung Jean-Jaques Lemêtres steigert und färbt mit größter Intensität und Variation die einzelnen Szenen, den Fluss der Spieler - und die Seelenbewegungen der Zuschauer, die sich in der gebannten Haltung von kindlichen Puppentheaterzuschauern wiederfinden.
(Quelle: www.zdf.de)/eh