Aus Energie wird Bewegung, aus Tanz wird Kommunikation: „Louder! Can You Hear Me“ sind 26 Minuten ausdrucksstarker Tanz: eine Choreographie, die sich langsam, wie ein Gewinde nach oben schraubt und immer schneller und aggressiver wird. Ganz allmählich ergreifen die sechs Tänzer Besitz vom Bühnenraum, einem Bretterverschlag mit Öffnungen, durch die sie sich schieben, sich hineinfallen lassen, oder zu denen sie hochspringen. Die Bühne, ein kühl ausgeleuchteter weißer Raum, verändert sich in raschem Wechsel in blau, grün oder feuerrot. Dazu die Tänzer in neonfarbenen Kostümen: Die Männer tragen knielange, glitzernde Röcke, die Frauen mal ihren bloßen Oberkörper. Oft weiß man nicht, wer Mann ist, oder Frau. Dieses Gender-Mainstreaming vollzieht sich auch im Tanz. Der koreanische Komponist Yong-Gyu Jang hat für „Louder! Can You Hear Me“ zudem eine Musik komponiert, die an die Minimal Music eines Steve Reich erinnert, Drum & Bass-Beats im Wechsel mit soften Gitarrenklängen. Die Koreanerin Eun-Me Ahn verbindet in ihrer Arbeit westliches und östliches Denken. Nach ihrem Studium und ihren ersten Arbeiten in Seoul und New York wurde Eun-Me Ahn von der deutschen Choreographin Pina Bausch entdeckt und feierte dann bei Joachim Schlömers Tanz-Kooperation „PVC“, „Physical Virus Collectiv“, in Heidelberg und Freiburg große Erfolge.
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