Als Professor Karl Friedrich Boerne kennt ihn die gesamte "Tatort"-Gemeinde. Seit 2002 spielt Jan Josef Liefers den schrulligen Rechtsmediziner, mit dem manchmal sehr schrägen Witz und der Vorliebe für schnelle Autos. Bekannt und berühmt wurde Liefers mit Rollen in Fernsehproduktionen wie "Das Wunder von Lengede" (2003), "Die Sturmflut" (2006) und auch schon zu Beginn seiner Film- und Fernsehkarriere Mitte der 1990er Jahre in "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" und "Knockin' on Heaven's Door".
Geboren wurde Jan Josef Liefers 1964 in Dresden. Er wuchs in einer Regie- und Schauspielfamilie auf und lebte nach der Scheidung der Eltern bei seiner Mutter und Großmutter. Als Wehrdienstverweigerer durfte er in der ehemaligen DDR kein Abitur machen, und so begann er nach der zehnten Klasse eine Tischlerlehre. Danach ging er an die Ernst-Busch-Schule für Schauspielkunst in Ost-Berlin, arbeitete als Kleindarsteller und war bis 1990 festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Nach dem Mauerfall lernte er in Hamburg den Westen kennen, arbeitete vier Jahre am Thalia Theater und spielte seine erste Kino-Hauptrolle in "Sieben Monde" (1998).
Seine erste Regie führte Liefers für den Fernsehfilm "Jack's Baby" (1999), in dem er außerdem die Hauptrolle spielte und als Rocksänger debütierte. Musik ist neben dem Schauspielberuf seine zweite Leidenschaft. Das erste Album als Sänger mit eigener Band, Oblivion, kam 2002 heraus. Mit Ostrock-Liedern seiner Kindheit geht er mit der Band auch im Westen auf Tournee. Im Herbst 2009 wird unter dem Titel "Soundtrack meiner Kindheit" das erste Buch von Jan Josef Liefers erscheinen. Er erzählt darin von seinem Leben in der DDR anhand der Musik, die ihn durch die verschiedenen Phasen seiner Kindheit und Jugend begleitet und geprägt hat.
Gero von Boehm trifft sich mit Jan Josef Liefers in Berlin, wo der Künstler mit seiner zweiten Frau Anna Loss und den beiden gemeinsamen Töchtern lebt.