ABGESCHMINKT: DIETER WEDEL
beobachtet von Johanna Schickentanz
Deutschland 2009
Dieter Wedel wurde als Sohn des Ingenieurs Karl Wedel und der Pianistin Ada Wedel geboren. Aufgewachsen in Bad Nauheim, studierte er Theaterwissenschaft, Publizistik und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Während seines Studiums leitete er die dortige Studentenbühne. Daneben war er als Lektor und Theaterkritiker tätig. Später inszenierte er im Amerika Haus Berlin und am Hebbeltheater. Wedel begann seine berufliche Laufbahn als Autor und Hörspielregisseur bei Radio Bremen 1966. 1967 wurde er bei Dieter Meichsner in Hamburg Hausregisseur des NDR.
1972 hatte Wedel seinen ersten großen Erfolg mit dem Dreiteiler „Einmal im Leben - Geschichte eines Eigenheims“. Zahllose deutsche Häuslebauer erkannten sich in der fiktiven Familie Semmeling wieder, die nahezu alle Probleme eines Hausbaus durchlebten. 1978 machte Wedel sich selbständig und drehte als Regisseur und Produzent zahlreiche sozialkritische Fernsehspiele.
In den Jahren 1980 bis 1985 inszenierte er am Hamburger Thalia-Theater unter anderem „Macbeth“ von William Shakespeare und „Die Frau des Bäckers“ von Marcel Pagnol.
Als Fernsehregisseur machte sich Wedel einen Namen mit aufwändigen Mehrteilern wie „Der große Bellheim“ (1992), „Der Schattenmann“ (1995) oder „Der König von St. Pauli“ (1998).
Seit 2002 leitet Dieter Wedel die Nibelungenfestspiele in Worms, zunächst als Regisseur, danach auch als Intendant in Zusammenarbeit mit Regisseurin Karin Beier. Für 2010 plant Wedel nach dem Beispiel von Worms Festspiele im Dresdner Zwinger.
Dieter Wedel, Robert Atzorn, Dominique Voland