Im Alltag sind sie Farmer oder Arbeiter. Am Wochenende allerdings posieren sie in edlen Designer-Anzügen, schicken Seidenhemden und Krawatten, blank geputzten Lackschuhen und eleganten Hüten vor einer Jury, die nicht nur ihre Garderobe, sondern auch die Performance bewertet. "Swenkas" nennen sich diese Verwandlungskünstler und stolz zelebrieren sie diesen Kult.
Swenken bedeutet aber mehr, als nur teure Designer-Kleidung zu tragen, es ist zugleich eine Lebenshaltung und ein Stil. Untrennbar damit verknüpft ist die Kunst der Freizeit-Dressmen, sich mit tänzerischen Schritten und viel Gespür für Musik und Rhythmus geschmeidig und fließend auf der Bühne bewegen. Dem Gewinner der Show winken Geldpreise und zu bestimmten Anlässen darf er auch einmal eine Ziege oder Kuh mit nach Hause nehmen.
Woher dieser rituelle Wettbewerb stammt und wie lange er schon existiert, weiß niemand genau. Und wie bei vielen Traditionen ist nicht vorherzusehen, wie lange sie noch existiert.
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht Sabelo, einer der jüngsten Dressmen. Für ihn überschlagen sich die Ereignisse. Erst vor ein paar Tagen musste er seinen Vater beerdigen, der die charismatische Symbol- und Führerfigur der Swenkas war. Und eine Woche später will er heiraten. Der junge Bauarbeiter, der nun für den väterlichen Hof und die Familie sorgen muss, weiß nicht, ob er das nicht gerade billige Styling-Vergnügen fortsetzen kann. Auch scheint das Erbe des Vaters zu übermächtig. Doch die Familie wie seine Swenka-Kollegen setzen darauf, dass Sabelo dem Ritual treu bleibt und dazu beiträgt, dass dieser Brauch der Zulus nicht ausstirbt.
(Quelle: www.arte.tv)
Sabelo, Mr. Zulu, Yule Masiteng