Malaysia: Der Tanz im Verborgenen. Dokumentation von Norbert Busè
Auf einer improvisierten Bühne, versteckt im undurchdringlichen Regenwald Malaysias, unterrichtet Berkagil seine junge Schülerin Ain in der traditionellen malaysischen Kunstform Mak Yong. Die Tanztradition, die maßgeblich von Frauen bestimmt wird, ist seit Jahren bedroht und deshalb von der UNESCO zum "Meisterwerk der Menschheit" erklärt worden. Öffentliche Auftritte sind nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der herrschenden islamistischen Partei erlaubt. Das war früher anders: Ains Mutter war Tänzerin im Königshaus Kelantans, im Nordosten Malaysias. Damals wurde die Tradition vom Sultan hochgehalten, die Geschichten über Prinzessinnen und Prinzen gefördert. Improvisierte Dialoge wechselten sich mit gestenreichen Tänzen in prächtigen Kostümen ab, unterstützt von Musik. Heute gibt es keine offiziellen Schulen, keine Bühnen und keine finanzielle Unterstützung, um die Theatertradition des Landes zu bewahren. Die strenggläubigen Moslems im Norden Malaysias sind an der Förderung alter Tanztraditionen nicht interessiert. So übt Ain im Verborgenen für einen Auftritt. Doch sie wird plötzlich krank und hofft, dass die mit dem Mak Yong in Verbindung stehenden Heilungszeremonien sie wieder gesund machen. Ein Schamane wird gerufen und setzt Ain in Trance. Der Film erzählt die Geschichte der jungen Ain und ihrer Mutter, die gegen alle Widerstände um den Erhalt dieser einzigartigen asiatischen Tanzform kämpfen und für den Erhalt des Vermächtnisses ihrer eigenen Kultur viele Opfer in Kauf nehmen.
Agil Dali, Hasnah Jusoh, Nor Quilain Saari, Ruhani Mohammed Zahin, Berkagil, Ain