Die Unverschämten (Originaltitel: Les Mistons) ist ein Kurzfilm des Regisseurs François Truffaut aus dem Jahr 1958. Er beruht auf einer Novelle von Maurice Pons. Der Film handelt von fünf Kindern, Les Mistons genannt, die einen Sommer lang ein Liebespaar, Gerard und Bernadette, beobachten. Die fünf lassen dem Pärchen keine ruhige Minute, teils aus uneingestandener Eifersucht, teils als Kinderspaß mit der Lust, andere zu ärgern. Am Ende kommt Gerard bei einem Unfall ums Leben. Die Kinder bereuen daraufhin ihr Verhalten. Jacques Sidier kommentierte den Film wie folgt: „In Die Unverschämten ist bereits alles da, was das Kino des François Truffaut ausmacht: die Welt der Kindheit, die Paarbeziehungen, ein lyrischer Romantismus, ein Faible für die Literatur (der Kommentar stammt aus der Novelle von Maurice Pons), die hinter den Kinderspielen aufscheinende Tragik des Lebens.“ Der Film wurde 1958 bei den Internationalen Filmfestspielen in Brüssel mit dem Preis für Regie ausgezeichnet. Die Szene, in der Bernadette Tennisstunden erhält und dabei von den Jungen beobachtet wird, zitiert auch den Stummfilm L’arroseur arrosé (Der begossene Begießer) der Brüder Lumière. Truffaut verweist damit auf seinen Rollenwechsel vom Kritiker zum Filmregisseur, dessen Filme jetzt selbst Gegenstand der Kritik sind. (Quelle: Wikipedia). Der Kritiker Truffaut wurde gemeinsam mit dem Kollegen Claude Chabrol aus Begeisterung für den Film selbst Regisseur - entschieden, waghalsig und sein jeweiliges Sujet stilistisch auslotend. Der Ausgangspunkt der Nouvelle Vague, Film mit Originalität und Freiheitsbestrebung zu revolutionieren, gelang in diesem "eigentlich" mit minimalem Budget konzipierten Kurzfilm - Experiment durch seine Unmittelbarkeit und Vielschichtigkeit dann so schlüssig, dass der Film ein Überraschungserfolg wurde, und einige Karrieren begründete: er machte etwa aus einer Unbekannten, welche zuvor nie mit dem Beruf in Berührung gekommen war, die Ikone eines Genres. Im Anschluss an die Originalfassung (in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln) ein Interview mit der Hauptdarstellerin Bernadette Lafont, die von dieser Arbeit und ihrer folgenden Karriere erzählt. (dS)
Gérard Blain, Bernadette Lafont, Michel François (Sprecher), Alain Baldy, Robert Bulle, Henri Demaegdt, Dimitri Moretti, Daniel Ricaulx (die Kinder)