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MCB-SV-3511

Mysterien eines Frisiersalons

Autorenschaft
Beschreibung
"Die Mysterien eines Frisiersalons" ist einer der berühmtesten Filme des Komödianten-Duos Karl Valentin und Liesl Karlstadt, das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit Bert Brecht und Erich Engel. Er beschreibt die absurden Verhältnisse in einem ganz und gar nicht alltäglichen Frisiersalon. Da warten Männer mit lange Bärten vergeblich auf eine Rasur, während der Geselle ein Nickerchen hält. Eine Kundin, die sich einen Pickel am Kinn entfernen lassen will, wird mit Hobel, Hammer und Stemmeisen behandelt. Einem vornehmen Professor wird nach chinesischem Vorbild eine Glatze mit Pinsel rasiert, worauf dieser panisch nach seinem schützenden Hut sucht und dabei in Streit mit einem Caféhausgast gerät. Der Zwist endet in einem Säbelduell, doch beim Schärfen der Waffen säbelt der Geselle dem Gegner des erbosten Professors versehentlich den Kopf ab. Damit das Duell dennoch beginnen kann, bekommt der Mann seinen Kopf kurzerhand wieder aufgesetzt. Zwar besiegt der Professor seinen Gegner ' allerdings nur dank tatkräftiger Unterstützung der Friseuse, die den Gegner mit Hilfe eines Angelhakens erneut seines Kopfes beraubt. Stummfilm mit Texttafeln. „Mysterien eines Frisiersalons“ entstand auf dem Speicher eines Münchner Privathauses. Der junge Brecht machte den Film zusammen mit seinem Regisseur-Freund Erich Engel, mit Schauspielerinnen, um die er sich bemühte, Leuten seines Kreises und dem legendären Münchner Komiker Karl Valentin, für Brecht 1922 „eine der eindringlichsten geistigen Figuren der Zeit“. Die surrealistische Komik ist lustvoll-übertrieben präsentiert. Ein Filmspaß von Theaterleuten, die vergnügt mit den Traditionen brachen und dabei als einzige in Deutschland den Anschluß an das internationale Niveau des Groteskfilms schafften. „Mysterien eines Frisiersalons“ blieb bis heute relativ unbekannt. Recherchen hatten ergeben, dass der Film die Handlung eines ausländischen Films plagiiert haben soll. Valentin sei zufällig dahintergekommen und habe die Aufführung verbieten lassen.
Regie
Darsteller
Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Blandine Ebinger, Erwin Faber, Annemarie Hase, Kurt Horwitz, Hans Leibelt, Carola Neher, Otto Wernicke, Max Schreck.
Standorte
MCB
Reihe
Aufnahmedatum
Samstag, 10. Februar 1923
Stadt
München
Land
DE
Kamera
n.n.
Länge
32 min