DIESES LEBEN KANN NICHT DIE AUSREDE FÜR DAS NÄCHSTE SEIN. Dieses Leben wollte er nun wirklich nicht als Ausrede für das Nächste benutzen. Der
Künstler Martin Kippenberger war ein ständiges Testfallmanöver für seine Umwelt. Seine
gute Laune war gefürchtet, er sprach von „Zwangsbeglückung“ und war ein ruheloser
Mensch, den nur das Alleinsein schreckte.
In 44 Jahren Lebenszeit hinterließ der 1997 verstorbene Künstler ein Werk, dessen
erstaunliches Ausmaß und Bedeutung jetzt in vollem Umfang zu erkennen ist.
Dieser Film geht der Frage nach, wie Kippenberger den „Job“ als Künstler in der
Postmoderne bewältige. Von den frühen wilden Jahren in Berlin und den wichtigen 80er
Jahren, über seine Exkursionen nach Nord- und Südamerika bis zur Biennale in Venedig
2003, zu der post-mortem ein Lüftungsschacht seiner weltumspannenden U-Bahn „World
Metro Net“ im deutschen Pavillon zu sehen war.
Es kommen dabei nicht nur die Familie, sondern auch enge Vertraute und Weggefährten wie
Spex-Gründer Diedrich Diederichsen zu Wort, Kollegen, die sich zu seinen Lebzeiten schwer
mit ihm taten, wie Ausstellungsmacher Kasper König, aber auch heimliche Bewunderer wie
Christoph Schlingensief.
Bislang unveröffentlichtes Material gibt auch einen Blick frei auf den privat recht scheuen
Menschen Martin Kippenberger, dessen provozierendes Bild in der Öffentlichkeit immer
wieder zu starken Kontroversen führte.