MEDIATHEK

Esther Schweins stellt das Jugendstiltheater vor, das im März 2003 nach dreijährigen Sanierungs- arbeiten wiedereröffnet wurde. Rolf Boysen und Doris Schade erzählen u. a. von den Erfolgen unter der Ägide Dieter Dorns. Die Münchner Kammerspiele wurden 1911 als Privattheater gegründet und nahmen ein Jahr später im Münchner Lustspielhaus an der Augustenstraße ihre Arbeit auf. Unter dem von 1917 bis 1944 amtierenden Intendanten Otto Falckenberg erfolgte 1926 der Umzug in das jetzt frisch renovierte Schauspielhaus in der Maximilianstraße. Der von Richard Riemerschmid im Jahr 1901 errichtete Jugendstilbau mit dem trotz der 720 Plätze intimen Zuschauerraum, machte eine große Nähe zwischen Schauspielern und Publikum möglich und ist bis heute Heimat der Münchner Kammerspiele geblieben. In den 20er Jahren galten die Kammerspiele als die wichtigste Bühne außerhalb Berlins und hatten unter anderen Elisabeth Bergner, Elisabeth Flickenschildt, Therese Giehse, Marianne Hoppe, Ernst Ginsberg, O. E. Hasse und Heinz Rühmann unter Vertrag. 1923/1924 arbeitete Bertolt Brecht als Dramaturg bei Falckenberg. Die Zeit nach 1945 war geprägt von den Intendanten Erich Engel, Hans Schweikart, August Everding, Hans-Reinhard Müller und der 25jährigen Amtszeit von Dieter Dorn. Seine Arbeit und das hochkarätige Schauspielerensemble mit u.a. Sunny Melles, Doris Schade, Rolf Boysen, Manfred Zapatka machten die Kammerspiele zu einem der wichtigsten Theater in der Bundesrepublik. Seit Silvester 1999 waren die Kammerspiele wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Seit der Wiedereröffnung am 29. März 2003 möchte Intendant Frank Baumbauer nach Ende der langen, erfolgreichen Ära unter Dieter Dorn das Haus zu neuen künstlerischen Ufern führen. Esther Schweins stellt das Jugendstiltheater inmitten der Münchner Innenstadt vor. Rolf Boysen und Doris Schade erzählen von ihren Arbeiten mit dem legendären Theaterregisseur Fritz Kortner und von den Erfolgen unter der Ägide Dieter Dorns. Und Gerhard Polt berichtet, welchen Skandal eine Polit-Revue von ihm in München auslöste. Archivaufnahmen von Peter Steins Arbeiten und Probenarbeiten mit August Everding geben einen Einblick in die Bedeutung der Münchner Kammerspiele für die Landeshauptstadt und darüber hinaus.