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Alles auf Zucker

Autorenschaft
Beschreibung
Jaeckie Zucker, der Zocker, steht kurz vor dem totalen Aus. Nur das Preisgeld eines Billardturniers könnte ihn noch retten. Doch Mutters letzter Wille lautet: Jackie soll sich mit dem Bruder aussöhnen und eine Woche strengstens jüdische Totentrauer halten! Jaeckie Zucker,ein liebenswerter Zocker aus Leidenschaft, steckt - wie er selbst sagt - "bis zum Hals in der Scheiße, aber mit gutem Ausblick!". Der ehemalige DDR-Sportreporter ist bis über beide Ohren verschuldet, seine Frau droht ihm mit Scheidung, der Gerichtsvollzieher mit Haft. Einziger Lichtblick könnten die 100.000 Euro Preisgeld des 5. European Poolbillard Turniers sein, und die will Jaeckie gewinnen. In diesem ganzen Schlamassel ereilt Jaeckie die Nachricht vom Tod seiner Mutter. Nach 40 Jahren Funkstille reist sein jüdisch-orthodoxer Bruder Samuel samt Familie und toter Mutter aus Frankfurt an, um die Verstorbene in Berlin zu beerdigen. Mit seiner jüdischen Herkunft, diesem "Club", will Jakob Zuckermann alias Jaeckie Zucker nichts zu tun haben. Seine Frau Marlene hat alle Hände voll zu tun, sich im Schnellkurs jüdisches Brauchtum anzueignen und Jakob, Sohn und Tochter zu überzeugen, sich den Anschein einer glücklichen, jüdischen Familie zu geben. Jaeckies einzige Sorge jedoch gilt der gefährdeten Teilnahme am Billiardturnier, und so täuscht er während der Beerdigung einen Herzinfarkt vor. Damit aber nicht genug. Der Rabbi eröffnet den Söhnen den gewitzten letzten Willen der Mutter: Die Brüder sollen nur erben, wenn sie sich aussöhnen und die Familie nach jüdischem Ritus sieben Tage Trauer übt. So schwer es den beiden fällt, Samuel und Jaeckie können es sich nicht leisten, auf eine Erbschaft zu verzichten, und willigen ein. Die orthodoxe Verwandtschaft wird bei den Zuckers einquartiert und Samuels strenggläubiger Sohn Joshua übernimmt die Aufsicht. Doch während die Ehefrauen sich solidarisieren, die Söhne und Töchter sich näher kommen, als unter Verwandten unbedingt üblich, schweigen die Brüder sich sturköpfig aus. Mit immer fantastischeren Einfällen strampelt Jaeckie dem drohenden Knast und Erbschaftsverlust davon und stürzt sich in einen Amoklauf zwischen Billiardturnier und Wohnung. ZUSATZINFORMATION "Alles auf Zucker" ist eine charmant-rasante Familienkomödie, die gerne Klischees bedient, um sie gleichermaßen ad absurdum zu führen. Mit jüdischem Humor nähert sich Levy nicht nur dem komplizierten deutsch-jüdischen Verhältnis, sondern thematisiert auch ein Stück deutsch-deutscher Vergangenheit. "Endlich ein Film, der nicht die Gefahr birgt, dass man über uns Juden lacht, sondern in dem man mit uns lacht." "Alles auf Zucker", der seit Januar 2005 in den Kinos zu sehen ist, wurde mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Spielfilm in Gold ausgezeichnet. Der Film kann bereits jetzt bei ARTE seine Fernsehpremiere feiern, da die Kinoauswertung des ursprünglich nur für das Fernsehen produzierten Films erst nachträglich durch die Koproduktionspartner ermöglicht wurde.
Regie
Darsteller
Henry Hübchen (Jaeckie Zucker, Jakob Zuckermann), Hannelore Elsner (Marlene Zucker), Udo Samel (Samuel Zuckermann), Golda Tencer (Golda Zuckermann), Steffen Groth (Thomas), Anja Franke (Jana), Sebastian Blomberg (Joshua Zuckermann), Elena Uhlig (Lilly), Rolf Hoppe (Rabbi Ernst Ginsberg), Inga Busch (Irene)
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Freitag, 31. Dezember 2004
Land
DE
Kamera
Charly F. Koschnick
Länge
86 min
Schlagworte