MEDIATHEK

Mehr als die Hälfte von Degas‘ Werken sind dem Tanz gewidmet. Ausgehend von einer Degas-Ausstellung der „American Art Foundation“, die so viele Werke mit Tanzbezug vereinigt wie noch nie, werden diese neu entdeckt: Im Zentrum steht die Eröffnung der Garnier-Oper (1875) mit ihren Legenden und ihren Berühmtheiten ' aber auch den Unbekannten, die oft aus armen Verhältnissen stammen, jenen Gestalten der Halbwelt, die auch dank des Werkes von Degas bekannt sind. Der Film des Briten Misha Scorer ist eine Hommage an die Musik, an das Ballett und seine Protagonisten sowie an das Milieu dieses Genres zur Zeit Degas'. Entstanden ist der Film an zwei Pariser Drehorten, die in Degas' Leben von zentraler Bedeutung waren: Montmartre, wo er arbeitete und ein Atelier hatte, und das glanzvolle Palais Garnier, wie die neue Pariser Oper genannt wurde, die 1875 ihre Tore öffnete. Aufgrund zeitgenössischer Beschreibungen und Zeichnungen wurde Degas' Atelier rekonstruiert, um zeigen zu können, wie Degas seine Modelle postierte und mit welchen Techniken er ihre Körper und Bewegungen auf seinen Bildern wiedergab. Der Film zeigt aber auch das moderne Pendant zu Degas' Betrachtungsweise: Tänzerinnen und Tänzer von heute in ihrer Auseinandersetzung mit Choreografien von damals, die in der Pariser Oper aktuell nachgestellt und aufgezeichnet wurden. Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Film basiert auf Forschungen und Erkenntnissen der American Art Foundation in Philadelphia.