Ein Grenzgang zum Bereich der Bildenden Kunst kann man das im Sommer 2001 produzierte Ausstellungsstück Tristan und Isolde. nicht berühren (2001) bezeichnen, das unter der erneuten Verwendung des Alphasystems eine Interaktion zwischen dem Publikum und den Darstellern in einer Vitrine mittels einer Computertastatur ermöglicht.
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Zum Thema Tristan und Isolde hat Jo Fabian ein Ausstellungsstück geschaffen, eine Installation: das Liebespaar in der Glasvitrine. Fabian übersetzt die berühmte Liebesgeschichte mit Hilfe des von ihm geschaffenen Alphasystems, das Buchstaben in Bewegung und Texte in Tanz verwandelt.
»Im Zentrum der Arbeit steht natürlich das Liebespaar Tristan und Isolde – aber ohne Geschichte. Mein Ziel ist nicht die Aufführung der Handlung wie in einem Theater, sondern die Ausstellung der Liebenden und damit des ordnungs- und gesetzesüberschreitenden menschlichen Gefühls als ein zu bewahrender Anspruch an die Gesellschaft.« (Jo Fabian)
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Jo Fabian is famous for his genre transgressing productions with an artificial aesthetic and an exuberant language of images. Turning to the subject of Tristan and Isolde, Fabian has created an »exhibition piece«, an installation: the lovers in a glass showcase. Fabian translates the famous love story with the aide of his own »Alphasystem«, transforming the letters into movement and the texts into dance.
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10. Tanzwoche Dresden:
Jo Fabian wird im Monat Juni 'artist-in-residence' am Festspielhaus Hellerau sein und in dieser Zeit eine Installation auf Basis der Geschichte von Tristan und Isolde schaffen. Mittel zur Umsetzung dieser Geschichte in Tanz wird das Alphasystem sein, ein von Jo Fabian für seine Arbeit geschaffenes System, welches Buchstaben in Bewegungen verwandelt und daher Texte - mit möglichen tänzerischen Interpretationen versehen - tanzbar macht. (Das Alphasystem wurde bereits in BLOWN AWAY, LIGHTHOUSE.[alphasystem 04] und THE DARK SIDE OF TIME eingesetzt.)
Jo Fabian zur Konzeption dieser Arbeit: Die Korrespondenz eines medialen Gefängnisses mit seinem figürlichen Inhalt ist das Zentrum der Anordnung in dieser Installation. Der Vorgang der Überlieferung eines alten Stoffes, unser Zugriff darauf und der Umgang damit selbst, ist das Thema dieser Installation. In diesem Fall handelt es sich um eine alte Liebesgeschichte, das Tristan-Epos, welches Gottfried von Sraßburg um 1210 hinterlassen hatte. Eher bekannt sein dürfte diese Geschichte durch Richard Wagners Oper "Tristan und Isolde" oder durch neuere hochdeutsche Übersetzungen von Günter Kramer & Günter de Bruyn.
Im Zentrum der Installation steht natürlich das Liebespaar Tristan und Isolde - aber ohne Geschichte. Mein Ziel ist nicht die Aufführung der Handlung wie in einem Theater, sondern die Ausstellung der Liebenden und damit des ordnungs -und gesetzesüberschreitenden menschlichen Gefühls als ein zu bewahrender Anspruch an die Gesellschaft. Ich stelle Tristan und Isolde in einer Glasvitrine aus: Vision und Fluch einer unsterblichen Liebe sollten in ihr gleichermaßen konserviert erscheinen. Wie heißt es so wahr: Die Liebe ist sich selbst genug, nichts daneben oder darüber hinaus strebt sie an. Sei es auch, daß die ganze Welt verständnislos dreinblickt - es ist ihr gleichgültig.
// Credits //
Tristan: Ralf Kittler
Isolde: Annegret Thiemann
Konzept/Gesamtleitung: Jo Fabian
Raum: Karl Wedemeyer
Licht: Andreas Kröher
Programming: Eckart Arns
Soundinstallation: Ralph Krause
[efr]
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