„Stadt bei Nacht“ Wie viel Städte mag es wohl auf dem Erdball geben? 1.500? 20.000? 100.000? Um das herauszufinden, nimmt man einen Atlas oder einen Globus zur Hand und beginnt zu zählen: Große Städte, kleine Städte, kalte, graue, schmierige Städte. Prachtvolle Regierungssitze, korrupte Hafenstädte, Städte erbaut aus Ruinen, Marmor oder Müll. Städte, die sich an sanfte Hügel schmiegen oder Städte, die Felsen und Sümpfen abgerungen sind. Grandios geplante Städte, wahllos durcheinander gewürfelte Städte. Alles ist irgendwo zu finden auf der Welt. Es gibt aber auch Städte, die auf keiner Landkarte verzeichnet und auf keinem Globus zu finden sind. Metropolen geboren aus Nostalgie, alten Filmen und kitschigen Romanen, aus Hoffnung, Einsamkeit und Illusionen. Es sind Städte, wie es sie nur in unseren Köpfen, unseren Vorstellungen gibt. Um diese geheimnisvollen und doch nicht ganz unbekannten Städte geht es. Das Hans Hof Ensemble verwandelt ihre 'Stadt bei Nacht' 90 Minuten lang in eine pulsierende Metropole mit einer eigenen Geschwindigkeit, einem eigenen Herzschlag. Im Mief einer Großstadt, in einem Bühnenbild aus Trödel und Müll versuchen ein Junkie, zwei Glücksritter, eine Selbstmord gefährdete einsame Frau, ein Trio gelangweilter Yuppies, ein Tapetenvertreter und dessen Ehefrau dem Strudel des neurotischen Großstadtlebens zu entkommen. Der Stadt sind diese Versuche gleichgültig: Es geht weiter, immer weiter. Mit ameisiger Emsigkeit wird geschafft und gewerkelt, geschleppt und umgezogen, geflirtet und gestritten, ein Restaurant eröffnet, ein Essen gekocht, mit Messern jongliert, tapeziert und zu Bett gegangen. Es entsteht ein raffinierter Mahlstrom aus Tanz, Musik, Schauspiel und Akrobatik. Mitten im Chaos entsteht durch den raffinierten Einsatz körperlicher Expressivität ein Mikrokosmos aus miteinander verwobenen Szenen und Bildern.
KONZEPT: Hans Hof Ensemble
AUSFÜHRUNG KONZEPT: Andrea Boll
CHOREOGRAPHIE UND TANZ: Andrea Beugger, Andrea Boll, Jordi Casanovas, Andreas Denk, Klaus Jürgens, Mischa van Dullemen
MUSIKER: Wiebe Gotink
DRAMATURGIE: Martin Schurr, Klaus Jürgens
Mit freundlicher Unterstützung durch das Niederländische Generalkonsulat
[msb]
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