Josep Caballero Garcías erste choreografische Oper „Melancholía“, eine HAU-Koproduktion, ist ein Plädoyer für die Aufhebung von Identitätskategorien. Mit einer genre-übergreifenden Komposition aus Choreografie, Musik, Gesang und Text befragt García das seit 1724 überlieferte romantische Beziehungskonzept aus Händels Oper „Giulio Cesare in Egitto“ und macht das ganze Spektrum menschlicher Affekte zur Grundlage seiner Inszenierung über begehrende Körper: Die einst von Kastraten gesungenen macht- und erotikgesteuerten Opernheld*innen des Barocks sind für ihn ein guter Anlass, über die Widersprüchlichkeit abendländischer Körperkonstrukte nachzudenken und sie am eigenen Leib umzubauen. Der singende Kastrat der Barockgesellschaft war eine zweideutige Figur, ein weißes Blatt, auf das jede sexuelle Rolle projiziert werden konnte. Vor diesem Hintergrund setzt García sich mit dem queeren Potenzial von Händels Oper auseinander.
// Credits //
Künstlerische Leitung, Choreografie & Performance: Josep Caballero García
Choreografie & Performance: Lea Martini, Sheena McGrandles, Enis Turan
Musikalische Leitung, Komposition & Performance: Alexandra Holtsch
Musik, Gesang & Performance: Hubert Wild
Dichtung, Komposition & Performance: Black Cracker
Dramaturgie: Anne Kersting
Bühne & Kostüm: Christin Vahl
Lichtdesign: Marek Lamprecht
Ton: Florian Dröse
Hospitanz: Anna Sophie von Mansberg
Produktionsleitung: Lea Connert
Projektleitung: Barbara Greiner
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit: Anita Goß
Produktion: Queerpraxis GbR / Josep Caballero García mit Kampnagel Hamburg und Theater Lüneburg
Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer
Gefördert durch: Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes, Behörde für Kultur und Medien Hamburg
[efr]