DEN AUSGANGSPUNKT FÜR SOME SIGNIFICANCE bildet die Auseinandersetzung mit Modellen aus dem Bereich der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Woher beziehen diese abstrahierten Denkbilder – die Welle, das Teilchen, das Elektron oder das Atom – ihre ungeheure Wirkungsmacht und Anziehungskraft? Völlig selbstverständlich fügen wir sie in unsere alltägliche Wahrnehmung der Welt ein – so als handele es sich um greifbare Dinge wie Äpfel oder Murmeln. Modelle durchkreuzen gängige Unterscheidungsmuster zwischen Kunst und Wissenschaft, in denen argumentiert wird, dass die Kunst die Wirklichkeit mit Fiktionen überschreibt, während die Wissenschaft analysiert, was und wie die Realität ‚wirklich‘ ist. Sie besetzen die Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, Erkenntnis und Imagination. Wir (er)finden Modelle wie kleine und große Erzählungen, die dazu da sind, etwas zuvor Unerklärliches zu verdichten, zu konkretisieren, zu veranschaulichen. Was irgendwann die Form eines mehr oder weniger übersichtlichen Schaubildes annimmt und ein mehr oder weniger über Expertenkreise hinaus reichendes Eigenleben im kollektiven Bewusstsein führt, verweist dabei auf etwas sehr Konkretes, nämlich auf die kleinteilige, aufwändige, oft mühselige Arbeit im Labor. Und anders als das Modell ist das Experiment kein steriler, abstrakter Raum, sondern ein materieller Ort der Behauptung, der Erwartung, und des Risikos. EVA MEYER-KELLER, geboren 1972, lebt und arbeitet in Berlin an der Schnittstelle von Darstellender und Bildender Kunst. Bevor sie in Amsterdam das Studium für Tanz und Choreografie an der School for New Dance Development (SNDO) abschloss, studierte sie Fotografie und Bildende Kunst in Berlin (Hochschule der Künste) und London (Central Saint Martins, Kings College). Neben ihren eigenen Projekten war sie an Stücken von Baktruppen, Jèrôme Bel, Juan Dominguez, Christine De Smedt/less ballets C der la B und W.I.S.P. (women in Swedish performance art) beteiligt. Eva Meyer-Keller war Gastprofessorin an der Universität in Hildesheim und unterrichtet regelmäßig Choreografie/Composition am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT/UdK), dem MA-Studiengang The Autonimous Actor und am DOCH (Circus och Dans Högskolan) in Stockholm, sowie an der ZHdK (Züricher Hochschule der Künste). evamk.de SHEENA MCGRANDLES lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Dance Theatre am Laban Center London (BA, 2007) und Solo/Dance/Authorship am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (MA, 2012). Als Artist in Residence entwickelte sie bei K3/Kampnagel Hamburg ihre Arbeit true balls (2012/2013). Sheenas künstlerische Praxis umfasst die Bereiche Performance und Bildende Kunst. Aktuell entsteht eine Serie von Kollaborationen mit Claire Vivianne Sobottke. Sheena war von 2013 bis 2017 artistic research associate am HZT Berlin. Seit 2017 ist sie künstlerische Leiterin von Agora Berlin und kuratiert dort das Tanz- und Performance-Programm MOVE. sheenamcgrandles.com TAMARA SAPHIR studierte Tanz und Theater in Buenos Aires und Paris und schloss ihren Master in Philosophie an der Université Paris 8 ab. Seit 2009 lebt sie in Berlin und arbeitet als Performerin und Dramaturgin u.a. mit Künstler_innen wie Constanza Macras/Dorkypark, Ariel Efraim Ashbel and friends, Santiago Blaum und Dirk Cieslak/Lubricat zusammen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Tatiana Saphir gründete sie das Performance- Projekt TnT. Verantwortlich für Bewegungsarbeit und choreografische Recherche, war sie u.a. an Theaterprojekten von Lola Arias (2010, HAU 1), Deutsches Theater (2011) und Showcase Beat Le Mot (2016, HAU 1) beteiligt. ANNEGRET SCHALKE lebt und arbeitet als Tänzerin, Choreografin und Lichtdesignerin in Berlin. Sie ist Diplommathematikerin und schloss 2013 ein Studium im Fach Tanz, Kontext, Choreografie am HZT Berlin ab. Neben choreografischer und tänzerischer Tätigkeit (u.a. mit Kat Válastur, Julian Weber, Rose Beermann) entwirft sie Lichtdesigns im Bereich Tanz/Performance (u. a. mit Angela Schubobst, Robert Steijn, Lea Moro und Cecilie Ullerup-Schmidt). 2014/15 war sie Teil der Licht-/Sound-/Video-Künstlerresidenzen Gangplank Zagreb und Berlin. 2015 erhielt sie ein danceWeb- Stipendium des ImpulsTanz Festivals Wien. [Quelle: Abendzettel] {MHr}
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