Das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Autorität treibt Katerina Andreou seit Längerem um. Diesem Interesse folgend, hinterfragt sie in ihrer choreografischen Arbeit die Mechanismen spontaner Entscheidungsfindung – die inszenierte Illusion des „freien Willens“. Eine Illusion der Freiheit. A Kind of Fierce ist ein Solo, das sich seiner einsamen Form bewusst ist und sie zu genießen versucht. Es will Räume schaffen, in denen Frieden, Autonomie, Unverfrorenheit, Mut und Entschiedenheit möglich scheinen – jenseits größerer Absichten –, will mit ihnen spielen und sie durchkreuzen. Meine Regeln, meine Manipulationen, mein Spiel, meine Kämpfe: Was der Gesamtkonstruktion entweicht, was ihr entkommt, nenne ich „Freiheitshappen“. Ich möchte einen Tanz kreieren, der mit Kontrasten spielt, mit meiner eigenen Naivität flirtet und an dem sowohl Überlieferung als auch Zukunft vorbeischlüpfen. Eine Art Tanz, die gegen Nostalgie, Reue, Angst, Schicksal und Hoffnung ankämpft. Eine Art Tanz, die alles bedeutet, obwohl in ihr nichts wichtig ist. Mein eigener „freier“ Tanz. KATERINA ANDREOU schloss nach ihren Jura- und Tanz-Studien in Athen einen Master in Choreografie am CNDC Angers, Frankreich, im Rahmen des Programm ESSAI ab. Aktuell lebt sie in Frankreich und ist Panorama-Künstlerin des DNA-Netzwerks. Bisher arbeitete sie u.a. mit DD Dorvillier, Lenio Kaklea, Dinis Machado und Emmanuelle Hunh zusammen. Für A Kind of Fierce wurde sie 2016 mit dem Prix Jardin d’Europe 2016 ausgezeichnet. [Quelle: Abendzettel] {MHr}
Abendzettel