Ein Körper wird beim Tanzen gefilmt. Der Film zoomt rein und raus und registriert anatomische und performative Details. Die Kamera verwandelt den Körper in mikroskopisches Material, in sich bewegende Pixel und flackernde Bilder. Doch die Kamera existiert gar nicht wirklich. Sie stellt nur modellhaft die Perspektive des Publikums aus und lässt den Körper modifizierbares Material und begehrendes Subjekt zugleich werden. Dabei wird Juli Reinartz Solo insgeheim zum Duett mit dem Publikum. Es wird cyborgfeministisch und durchsucht den Technokörper nach dem, was möglich geworden ist. Hier liegt vielleicht die wichtigste aller Fragen: „Wie fühlt sich das alles an?“
YSYGM ist eine Metapher.
YSYGM ist ein Versuch.
YSYGM fragt, wie es sich anfühlt.
YSYGM bedeutet eigentlich, dass wir nicht warten können, bis wir frei sind.
Juli Reinartz studierte Philosophie, Tanz und Choreographie. Zwischen 2012 und 2013 recherchierte sie in einer einjährigen Residenz am Königlichen Kunstinstitut in Stockholm zum Konzertformat als Choreographie. Der damit zusammenhängende Stückzyklus umfasst die Stücke We are not in this together yet (2011), Atlantic (2013) aud Really Good Music (2014) und war an zahlreichen internationalen Spielorten und Festivals zu sehen. Ihr neuestes Solo ‘You said you’d give it to me – soon as you were free’, ist eine Auseinandersetzung mit Cyborgfeminismus und hatte im September 2016 im MDT (SE) Premiere. Im Frühling 2017 war es in Dansstationen (SE), Atalante (SE) und Something Raw / Frascati (NL) zu sehen. Weitere Informationen unter: julireinartz.org
Liz Rosenfeld arbeitet mit Film/ Video und Live Performance. Sie arbeite an Konzepten, wie Geschichte queer erfahren werde kann und erforscht die Nachhaltigkeit von Politiken des Begehrens und Solidarität in queeren Zusammenhängen. Rosenfeld ist Teil des Filmkollektivs NowMomentNow, Gründungsmitglied von foodGASM, arbeitete für zahlreiche Produktionen mit Jeremy Wade und Jared Gradinger und kollaborierte mit der Filmemacherin Marit Östberg. Ihre eigene Arbeit wurde auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt. Ihr letzter Film The Surface Tension Trilogy hatte in London Premiere und wurde im Deutschen Historischen Museum gezeigt. Zur Zeit beendet sie die Arbeit an verschiedenen 2D Performance und Video-Arbeiten, die zusammen ihre ersten Langfilm FOXES ergeben werden. Liz ist 2017 Goethe Instituts Artist in Residence in LUX Moving Image, London.
Rose Beermann wurde 1986 in Heidelberg geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und absolvierte im Anschluss die Ausbildung ‚Dance Intensive‘ an der Tanzfabrik in Berlin. Seit Oktober 2010 Studium des MA ‚Choreographie und Performance‘ am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, welches sie Anfang 2013 erfolgreich abschloss. Seitdem lebt sie wieder in Berlin und arbeitet als Choreographin, Regisseurin und Dramaturgin in freien Tanz- und Theaterprojekten. Weitere Informationen unter: rosebeermann.de
Josefin Hinders arbeitet seit 1999 als Lichtdesignerin, Bühnenbildnerin und bildende Künstlerin. Sie studierte zwischen 1991 und 1998 freie Kunst, Metallverarbeitung und Design an der Gerrit Rietweld Academie und arbeitete seitdem in verschiedenen Theater-, Musik- und Filmprojekten. Darin erfüllte sie verschiedene Funktionen in Lichtdesign, Setdesign und Bühnenbild, hat aber auch schon Exkursionen in die Regie unternommen. Unter anderem war sie beteiligt an Produktionen von Robyn, Shake It Collaborations, dem Performancekollektiv Ful, Rebecca & Fiona, Stina Nyberg, Juli Reinartz, Anna Koch und Helena Sandström Cruz und kreierte das Lichtdesign für The Knife – Shaking The Habitual. Unter dem Pseudonym Fula Edith stellt sie als freie Künstlerin aus. Ihre Arbeiten sind zu finden unter: josefinhinders.com
Björn Kuajara ist in Södermalm, Stockholm geboren und aufgewachsen. In der weiterführenden Schule begann er begann sich für die technische Seite von darstellender Kunst zu interessieren. Daraufhin arbeitete er für einige Jahre als Bühnentechniker am Stockholmer Stadttheater und dem Dansens Hus in Stockholm. Er war außerdem lokale Crew für zahlreiche Musik-Acts, die in Stockholm gespielt haben. In den folgenden Jahren war er auf Tour mit Musik-Acts, Drag- und Zaubershows. Seit 2013 arbeitet er am MDT als technischer Leiter und macht hier eigentlich alles: den Boden wischen, technischen Aufbau sowie hin und wieder das Lichtdesign.
// CAST //
Choreographie & Performance: Juli Reinartz
Künstlerische Mitarbeit: Liz Rosenfeld
Dramaturgische Unterstützung: Rose Beermann
Lichtdesign: Josefin Hinders, Bjoern Kuajara
Musik: viele
Produktion: Tove Dahlblom
Mit freundlicher Unterstützung von Slingan, DNA, MDT, Tanzfabrik
Recherche gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Mit besonderem Dank an Maria Scaroni, Gerko Egert, Tiana Hemlock-Yensen, Johanna Lemke und Isolde Wittke
Open Spaces#3-2017
Künstlerische Leitung: Ludger Orlok
Produktionsleitung: Juan Gabriel Harcha
Produktionsassistenz: Annika Basten
Organisation: Vincenz Kokot
Kommunikation: Ann-Christin Schwalm
Pressearbeit, Redaktion: Nora Gores
Technische Leitung: Martin Pilz
»Open Spaces« ist ein Format der Tanzfabrik Berlin, das gefördert wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, apap – Performing Europe 2020 und das Creative Europe Programme der Europäischen Union.
MHr
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