INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-8362

FLEISCHSALAT

Autorenschaft
Beschreibung

Zwoisy Mears-Clarke arbeitete für zwei Jahre als Ingenieurin in einer Firma mit 50 Männern um die 50, die in der Mittagspause am liebsten Fleischsalat und Buletten aßen und ab 11 Uhr mit „Mahlzeit“ grüßten. Rike Flämig aus Leipzig fand das absurd. Aß sie doch das letzte Mal Jagdwurst vor der Jahrtausendwende. Zwoisy dachte jedoch, das sei hier normal. 

Ausgehend von dieser Schlüsselerfahrung hinterfragen die beiden in ihrer Produktion Fleischsalat Konzepte von „Normal“ und „Unnormal“, Stereotypen und Normativität. Sie analysieren Mechanismen von „Othering“ anhand von Beispielen aus der deutschen Kolonialgeschichte und dem Prozess der deutschen Wiedervereinigung. Mit ihren Körpern recherchieren sie Wirkungsweisen von Alltagsrassismen und Mikroaggressionen.

Glossar: Mikroaggressionen werden nach Derald Wing Sue verstanden als kurze Äußerungen in alltäglichen Begegnungen, die das Gegenüber auf Grund seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe degradieren ohne bewusste Absicht. Wie etwa: „Du kommst aus Sachsen? Das hört man ja gar nicht.“ Der Begriff „Othering“ benennt den Definitionsprozess, in dem eine herrschenden gesellschaftliche Gruppe eine andere Gruppe von außen distanzierend als „anders“ definiert, ist u.a. in den postkolonialen Texten Edward Saids und Johannes Fabians zu finden und kann mit "VerAnderung" (Julia Reuter) übersetzt werden.



// CAST & PRODUKTION // 

PERFORMANCE, KONZEPT: Rike Flämig, Zwoisy Mears-Clarke 

SOUND ENVIRONMENT: Martyna Poznańska

KOSTÜM: ka:oz mode (Anna Hentschel) 

LICHTDESIGN: Emesce Csornai 

VIDEO: Felipe Frozza 

DRAMATURGIE: Maja Zimmermann 

DRAMATURGISCHE BERATUNG: Gabi Beier, Philipp Khabo Koepsell 



[msb]

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Choreographie
Dramaturgie
Darsteller
Kostüm
Licht
Video
Standorte
MCB
Sprache
ENG / GER
Aufnahmedatum
Freitag, 07. April 2017
Orte
Stadt
Berlin
Land
DEU
Kamera
Walter Bickmann
Länge
71 min