Nach "Rain" im Jahr 2011 ist nun ein zweites Werk der belgischen Starchoreographin Anne Teresa De Keersmaeker in das Ballett-Repertoire der Pariser Oper aufgenommen worden: Ein Trio aus Bartok, Beethoven und Schönberg, mit dem sie sich zehn Jahre lang befasste und das den Werdegang De Keersmaekers als Choreographin beschreibt. Die Interpretation des "Quartetts Nr. 4" von Bartok steht für ihren frühen Stil: eine Kombination aus kurzen Motiven, die schlicht und humorvoll von vier jungen Mädchen an der Schwelle zur Weiblichkeit getanzt werden. Die virtuose Choreographie der "Großen Fuge" von Beethoven ist hingegen sehr maskulin und basiert auf Sturzfiguren. In ihr ist klar zu erkennen, wie die choreographische Sprache der Belgierin gereift ist. Im dritten Teil, "Verklärte Nacht des jungen Schönberg", offenbart sie ihre geheimnisvolle Seite: Den Abschluss des Abends bildet die fast erzählende Darstellung einer verklärten Liebe und einer herzzerreißenden Trennung - ein Tanz, der eine wahre Besessenheit von der Musik zum Ausdruck bringt. [Quelle: http://concert.arte.tv/de/anne-teresa-de-keersmaeker-der-pariser-oper ] msb