STUDIO DISORDER'S LA MAISON BAROQUE verbindet koloniale Erzählungen über Kannibalismus mit dem Anthropophagischen Manifest von Oswald de Andrades, das dieser zu Beginn der brasilianischen Avantgardebewegung 1928 verfasste. Vier Performer_innen mit verschiedenen künstlerischen Hintergründen und ihre Gäste erschaffen inmitten einer antikolonialen Choreografie ein grenzüberschreitendes Erlebnis. Diese Performance erkundet und erforscht die Spur des Anderen in einer assoziativen Verknüpfung, die sich in fünf Akten von Europa nach Südamerika und zurück bewegt. Mit dem neuerlichen Betreten der Irrgärten des Kolonialismus entwirren die Performer_innen diesen historischen Faden, indem sie die jeweils andere Praxis auflesen, wiedergeben, neu erschaffen und verinnerlichen. Dabei berufen sie sich auf berühmte, neokonkrete brasilianische Künstler _innen wie Helio Oiticica und Lygia Clark. Der Choreograf tritt hier als Kurator auf, der bestehende Arbeiten internationaler Künstler_innen in das Gemenge einer barocken Collage integriert. CHOREOGRAFIE: Rodrigo Garcia Alves PERFORMANCE: Mab Cardoso, Kyla Kegler, Pedra Costa, Rodrigo Garcia Alves GUEST PERFORMANCE: Francisca Vilella aka Panxi PRODUKTION: David Eckelmann DRAMATURGIE: Julia Lehmann KOSTÜM: Lena Schmid, Studio Disorder MAKE UP, HAARSTYLING: Joaquim Carvalho LICHT, SOUND: Catalina Fernandez BÜHNE: Cardo Matos PRINTS: Cardo Matos PROPS: Zé Carlos Garcia [Quelle: http://tanzforumberlin.de/882.php ] msb