Als Hyunsin auf den Tanz traf war sie froh nicht länger auf die Darstellung weiblicher asiatischer Stereotypen reduziert zu werden. Schnell musste sie jedoch feststellen, dass die internationale Tanzszene ihre ganz eigenen Mechanismen der Exotisierung des "Anderen" hat. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten die westlichen Tanzpionier*innen in den "fremden" Osten ein: Das Schöne, das Natürliche, das Erotische wurden zur Inspiration. Shawn wurde zu Shiva, Wigman zur Hexe. Auch wenn heute die Inszenierung des Fremden meist nicht repräsentativ vollzogen wird, bleibt die Faszination. Hyunsin stellt sich nun die naive Frage: Wie werden Stereotypen zum Mittel der Selbstermächtigung? Jenseits von Parodie und Reproduktion taucht sie ein in alltägliche und exotisierende Klischees. CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE: Olivia Hyunsin Kim SOUND, PERFORMANCE: Baly Nguyen CHOREOGRAFISCHE ASSISTENZ: Ricarda Sowa KOSTÜME: Kristin Gerwien LICHT, BÜHNE: Lea Schneidermann DRAMATURGIE: Wicki Bernhardt [Quelle: http://tanzforumberlin.de/872.php ] msb