Nicht selten, wenn Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium mit den Worten „Jauchzet, frohlocket“ ansetzt, erliegt man bereitwillig der Illusion zu schweben. Die mitreißende Fröhlichkeit dieses Chores, sein ansteckender Optimismus scheinen grenzenlos. Damit setzte Bach seinerzeit auch einen Kontrapunkt zu der einfacheren Musik, die in der Adventszeit erklang ' den ganzen Jubel und die musikalische Pracht hob er sich für die Musik an den Weihnachtstagen auf.
John Neumeier hat sich mitreißen lassen und mit seinem Ballett eine Choreographie zu der Musik von Johann Sebastian Bach geschaffen. „In ihm brodelt eine unaufhaltsame Freude, die noch nichts weiß von der menschlichen Ursünde“, so John Neumeier über den alles überstrahlenden Eingangschor des mehrteiligen Oratoriums. Dieser Chor singt von Hoffnung, nicht von einer bereits vollbrachten Erlösung.
Neumeier versteht sein Ballett indes nicht als neutestamentliche Auslegung des weihnachtlichen Geschehens: „Ich will mit meiner Choreographie keinen sakralen Tanz schaffen, sondern theatrale Bewegungen generieren, die einer inspirierten, uns noch heute berührenden Musik entsprungen sind.“
ARTE zeigt den ersten Teil der Choreographie, welche die Kantaten eins bis drei umfasst, im Fernsehen.
[Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/055208-000/weihnachtsoratorium-i-iii]
Zugriff am 20.01.2016
jup
Lloyd Riggins, Anna Laudere, Carsten Jung, Karen Azatyan. Silvia Azzoni, Alexandr Trusch, Yuka Oishi, Silvano Ballone, Leslie Heylmann, Christopher Evans