A delusion is an unshakable belief in something untrue 1. Täuschung, Irreführung [die] 2. Wahn [der] Bilder lügen. Nichts ist, wie es scheint. Interpretationen bestimmen die Realität. Die Vielschichtigkeit von Deutungsmöglichkeiten ist Ausgangspunkt dieser Cross-Media-Performance, die sich als audiovisuelles System von Interaktionen dem Schein annähert. Projektionen und Illusionen werden zum changierenden Bühnenraum für die DarstellerInnen. Selbstwahrnehmung und Reflektion verlieren sich im zerfließenden Raum. Archaische und avantgardistische Klangkunst, moderne Bildsprache und körperbetonter Ausdruckstanz begegnen sich in einer neuen Konstellation. Die Interaktion von Realität und Virtualität spiegelt sich in der dramaturgischen Linie der Komposition wieder. In fünf Bildern nähern sich elektronische Verfremdungen, traditionelle Instrumente und Mehrspur-Zuspielband einander an. Materialgebundene Parts (Metall-Instrumente, Trommeln etc.) des Ausnahme-Percussionisten Markus Hauke treten in Korrespondenz mit interaktiven Software-Systemen des Software-Künstlers Frieder Weiß. Durch den Einsatz spezieller Software-Programmierung wird die musikalische Einbindung der in Klang umgerechneten Bewegung der Darsteller ebenso möglich wie der Tanz der Darstellerinnen mit ihrem eigenen Selbst, das sich in verzögerten Zeitschleifen vervielfältigt. Durch Infrarot-Kameras beobachtet beginnt sich das ausgewertete Abbild des eigenen Ichs zu verselbstständigen. Die scheinbare Kontrollierbarkeit der Selbstreflexion stellt sich in Frage. Virtuelle Darsteller erweitern das Ensemble. Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik vereint die Ästhetik natürlicher und technologischer Informationen bis hin zur manipulierbaren Wahrnehmungsverschiebung. [Quelle: http://www.stagedesign.org/content_theater_delusions2.html] Zugriff am 05.08.2015 jup