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MCB-DV-7765

unica

Ausgangsmaterial für das Soloprojekt „unica“ von Dorothea Ratzel ist die Künstlerin und Schriftstellerin Unika Zürn ( 1916 ' 1970 ), die bekannt wurde unter anderem durch ihre Gedichte, die aus „Anagrammen“ entstanden sind.

Anagramme sind Buchstabenrätsel, also Worte und Sätze, die durch Umstellung der Ursprungsworte entstanden sind. Dabei dürfen lediglich die gleichen Worte benutzt werden.

Das Anagramm enthebt sich den gängigen Sprachnormen und somit auch den üblichen Kommunikationsstrukturen: „…sie (Anagramme) haben nicht den Anspruch, verstanden zu werden, erst durch den Leser gewinnen sie an Bedeutung.“ (Unika Zürn)

Die Auseinandersetzung von Dorothea Ratzel mit dem Stoff der Anagramme und der Person Unika Zürn wird im Stück zum Symbol ihrer Forschung. Begriffe wie Verständlichkeit, Subjektivität, Zerlegung und Neuerschaffung sind sowohl zentrales Ausgangsmaterial als auch Inhalt des Stücks „unica“.

Das Stück „unica“ stellt somit nicht nur europäische Sprachsysteme in Frage, sondern auch die damit verbundene Bedeutungsfixierung innerhalb dieses Kommunikationssystems.

Die Zerlegung von Worten in seine einzelnen Bausteine wird dem gesamten Stück als Prinzip zugeordnet. Sowohl Handlungs ' und Darstellungsstränge werden im Stück hinterfragt, zerteilt und behauptet:

Zwischen den Zeilen innerhalb jeden logischen Systems sind Nischen, Zwischenwelten: ist Subjektivität.

Dorothea Ratzel erfindet eine Bühnenfigur und erzählt in „unica“ die Geschichte einer Frau, die sich aus den Bruchstücken aus Tanz, Sprache, Geschichten und Improvisationen eigene Welten und Behauptungen erschafft.

Sowohl Dorothea Ratzel als auch ihre selbst getanzte Bühnenfigur lotet im Stück „unica“ permanent die Grenze zwischen Verständlichkeit und „Unverständnis“ aus.

Bisher anerkannte Grenzen werden nicht gesprengt, sie werden vergessen, im besten Falle aber werden sie neu definiert. Subjektiv. Motor der Figur ist die „erinnerte Wirklichkeit“.

„unica“ ist ein Bericht und ein Spiel mit dem Material Mensch und Phantasie.