Shagarat Mussafira (Travelling Trees) (27min.)
Die in Kairo und Paris lebende französische Choreografin Marie Al Fajr beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Frage nach einer politischen Ästhetik und der Erschaffung von Zeitlichkeiten. Mit der von ihr gegründeten Al Fajr Company stellt sie nicht nur den im zeitgenössischen Tanz herrschenden Begriff von Schönheit infrage, sondern fragt auch, wem die Kultur(en) eigentlich gehört (gehören).
Gemeinsam mit ihrer Kompanie erkundet sie den Tanz und die Musik Ägyptens. Ihre Inszenierungen gründen in der arabischen Kultur der Gegenwart, der klassischen arabischen Sprache und der
Geschichte der arabischen Kunst. Zugleich verweigern sie sich einer marktgängigen Ästhetik und westlichen Darstellungscodes. Al Fajr vermeidet in ihrer Arbeit jegliche ethnologische oder
kulturanthropologische Perspektive und geht stets vom Alltag und den Körpern als Wissensträgern aus, sodass man ihre Arbeit statt als "kontemporär" vielleicht eher als "atemporär" bezeichnen könnte.
"Shagarat Mussafira (Travelling Trees)" wurde im Rahmen einer Doppelvorstellung (Kurator: Adham Hafez) zusammen mit "Aunt Safety's Practical Guide to Safe Art Practice" von Mona Gamil gezeigt.
Diese Doppelvorstellung aus Kairo bringt zwei höchst unterschiedliche Künstlerinnen in einem Abend der kritischen Verdichtungen zusammen. Der zeitgenössische Tanz Kairos ist so komplex wie die Bevölkerung der Stadt und deren Geschichte; in ihm fließen postkoloniale Kritik, weltweit aktuelle
Problemstellungen, radikale Körperlichkeit und spezifische politische Positionen zusammen, sowie
nicht zuletzt auch eine Kritik an den konventionellen Formaten der Tanzfestivals. An einem Abend die
Bandbreite des zeitgenössischen Tanzes aus Kairos zu geben ist natürlich so unmöglich, wie die Geschichte der Stadt auf wenige monolithische Narrative zu reduzieren.
[Quelle: Abendzettel]
Aunt Safety's Practical Guide to Safe Art Practice (17 min.)
Die ägyptisch-irische Dichterin, Tänzerin, Performerin und Medienkünstlerin Mona Gamil ist ein
aktives Mitglied der aufstrebenden Performance- und Tanzszene Ägyptens. Mona Gamil lebt in Ägypten und Irland, beschäftigt sich in ihrer Arbeit jedoch weder mit ihrer doppelten Identität, noch mit Fragen interkultureller Realität. In ihrem Werk manifestiert sich die Komplexität von Kairos aktueller Geschichte, doch strebt sie nicht nach einer Repräsentation dieser Geschichte. "Safe Art Practice" ist
ein Leitfaden, der in ein neues Genre einführt, eine Praxis, die sprudelnde Ideen, künstlerischen Erfolg und die Zuneigung des internationalen Publikums garantiert. Keine Politik und keine Provokationen ' versprochen!
"Aunt Safety's Practical Guide to Safe Art Practice" wurde im Rahmen einer Doppelvorstellung (Kurator: Adham Hafez) zusammen mit "Shagarat Mussafira (Travelling Trees)" von Marie Al Fajr
gezeigt.
Diese Doppelvorstellung aus Kairo bringt zwei höchst unterschiedliche Künstlerinnen in einem Abend der kritischen Verdichtungen zusammen. Der zeitgenössische Tanz Kairos ist so komplex wie die Bevölkerung der Stadt und deren Geschichte; in ihm fließen postkoloniale Kritik, weltweit aktuelle
Problemstellungen, radikale Körperlichkeit und spezifische politische Positionen zusammen, sowie
nicht zuletzt auch eine Kritik an den konventionellen Formaten der Tanzfestivals. An einem Abend die
Bandbreite des zeitgenössischen Tanzes aus Kairos zu geben ist natürlich so unmöglich, wie die Geschichte der Stadt auf wenige monolithische Narrative zu reduzieren.
[Quelle: Abendzettel]
Der Trailer von „Aunt Safety's Practical Guide to Safe Art Practice“ ist auf der Seite von Tanzforum Berlin verfügbar.
jup
Marie Al Fajr, Mona Gamil