Shakespeares Liebesdrama "Romeo und Julia" ist seit dem 16. Jahrhundert ein Klassiker auf den Bühnen. Keine Geschichte ist so oft erzählt, kein Schicksal in so vielen verschiedenen Kunstformen - Film, Oper, Schauspiel und Tanz - dargestellt worden wie das der unglücklich Liebenden aus Verona. Das Wesen des Dramas fand seine perfekte Entsprechung in der Musik von Hector Berlioz. Der als hitzköpfig bekannte und von der Romantik berührte Komponist schuf in seiner "Dramatischen Sinfonie mit Chören, Gesangssoli und Prolog als Chorrezitativ" eine anspruchsvolle Partitur. Das Werk erneuerte die Rolle des Chors und des Orchesters von Grund auf und nahm die Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts vorweg. Die Pariser Oper hatte bis 2007 noch nie eine getanzte Fassung dieser Sinfonie von Berlioz gezeigt. Sasha Waltz, eine der Schlüsselfiguren des zeitgenössischen Tanzes, erkundet den Zusammenhang zwischen Liebe und Tod in dem Stück auf eine intensive Weise und transportiert die feinsten Nuancen der Musik von Berlioz in eine ebenso emotionale wie abstrakte Sprache. Das von ihr selbst sowie von Thomas Schenk und Pia Maier Schriever entworfene Bühnenbild, die Kostüme von Bernd Skodzig und die Beleuchtung von David Finn betonen durch ihre schlichte Ausführung die dramatische Intensität des Werkes. "Romeo & Juliette" vereint über 100 Darsteller auf der Bühne der Pariser Opéra Bastille und ist damit auch für die Regie eine echte Herausforderung. Neben den Tänzern singen und spielen der Chor und das Orchester der Pariser Oper unter der musikalischen Leitung von Vello Pähn. [Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/musik/178686/index.html] Zugriff am 03.11.2014 jup