Die Verwandlung der Welt und die Frage danach, was die Vorteile für uns als Menschen in einem beständig
andauernden Transformationsprozess sind, bilden den Ausgangspunkt und die Motivation für das
interdisziplinäre Projekt Persona. Zwei Tänzerinnen setzen sich mit dem Phänomen der Symbiose
auseinander und produzieren gemeinsam mit ihrem Team ein Tanzstück, in dem zwei Welten zu einer
verschmelzen.
Die Handlung von Ingmar Bergmans Film "Persona" von 1966 bildet eine starke künstlerische Referenz für
die choreografische Arbeit. Zudem erforscht sie die Symbiose als natürliches Phänomen der Adaptation aus
biologischer Perspektive.
Symbiose, Metamorphose und Transformation zu etwas Neuem sind biologische Phänomene, die sich auf
das menschliche Leben übertragen lassen. Unsere Koexistenz mit der Natur, mit der Umwelt, mit den
Menschen in unserer Umgebung und mit uns selbst verlangt uns ständig neue Anpassungen ab, die
permanent nach diesen beschriebenen drei Prozessen verlaufen. Sind Symbiose und Überleben nur dann
möglich, wenn die beiden Ausgangspunkte in der Transformation ihre Bedürfnisse in einer Person vereinen
oder wird der schwächere Teil absorbiert? Was wenn das Überleben einer neuen Person nach einer
Verschmelzung zweier Individuen nur dann gesichert ist, wenn es sich der Lebensgrundlage aller Individuen
anpasst? Und steht am Ende der Symbiose doch immer nur die Reproduktion neuer unterschiedlicher
Individuen als Folge der Evolution? Diese Fragen werden in Persona in einem symbiotischen Prozess
künstlerischer Mittel ergründet.
[Quelle: Abendzettel]
frm
Jennifer Ocampo Monsalve und Marcela Ruiz Quintero