Fernsehregie: Sonia Paramo
Der kleine Mann mit Schnurrbart, Melone und Stöckchen ist weltbekannt. Aber wer ist der Mensch hinter dieser Figur? Diese Frage stellt sich Mario Schröder in seiner Arbeit Chaplin, die er in Leipzig in einer überarbeiteten Neufassung vorstellen wird.
Der plötzliche Ruhm macht Chaplin zu einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, deren Stimme gehört wird. Der Clown wird politisch. Chaplin mischt sich ein und führt seinen Tramp in die Krisenherde der Gesellschaft, in die Fabriken, zu Streiks und Demonstrationen, schließlich in den Faschismus: Der Clown fordert den großen Diktator heraus ' und lässt ihn schrumpfen zu einem lächerlichen Zwerg. Aber Chaplins Engagement macht ihn dem konservativen Amerika verdächtig, er wird zum Opfer der Kommunistenjagd und schließlich aus dem Land getrieben.
Der Abend beschreibt diese Stationen von Chaplins Leben immer mit Bezug zu seinem künstlerischen Schaffen und zeigt, dass hinter der Figur des lustigen Tramps ein Künstler steht, der seine Zeit empfindsam und hellwach beobachtet. Chaplins Mitgefühl und sein Sinn für Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt machen seinen Tramp zu einem Vorbild des Humanismus, der in einer Reihe steht mit Don Quichotte und Jesus von Nazareth.
(Quelle: http://oper-leipzig.de)
Mit einer Einführung von Mario Schröder.
frm
Chaplin: Tyler Galster Tramp: Amelia Waller Mutter: Urania Lobo Garcia Vater: Mohamed Youssry, Mildred: Vanessa Shield Paulette: Isis Calil de Albuquerque Oona: Romy Avemarg Diktator: Oliver Preiß