"Gespräch haben" sagte einmal ein vierjähriges Kind zu seinen ausnahmsweise etwas wortkargen Eltern beim Abendbrot. Als eine Reaktivierung des Absurden entsteht aus Gesprächstranskripten, weniger dokumentarisch als in Form miteinander komponierter theatraler ready mades das neue Stück "Gespräch haben / Ohne Worte".
Reste von Alltagskommunikation werden dazu verwendet, den Focus auf das, was jenseits des Inhalts geschieht, zu richten. Eine Wertschätzung des Gesprächspartners 'an sich' ' in einer unordentlichen und unrepräsentativen Mischung. Einander begegnend erfüllen wir uns, egal ob beim Kennenlernen oder mit oder ohne Kaufen und Verkaufen, unsere Träume von Nähe. Das Glück, verstanden zu werden oder Verständnis füreinander aufbringen zu können, sind die Phantasmen, mit Hilfe derer wir beim miteinander Sprechen solange daneben schießen, bis das Ziel umbenannt wird.
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ich würde sagen so was wie ein offener Dialog aus Wort, Musik und Bewegung, mit viel Welt außen rum.
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Da sind drei Performer, die sprechen mal ganz nah, mal mit Distanz diese Texte von anderen Menschen und lassen sich dabei zusehen. Gespräche zwischen Leuten, die sich nicht kennen, zwischen Menschen im Altersheim, Menschen im Kaufhaus.
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Ja könnte man sagen.
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Manchmal schon, manchmal nicht. Manchmal passt es gerade, weil`s nicht passt. Wie beim Reden.
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Mhm, mal mit mal ohne Worte.
(Interview des Ouside Eye Mitarbeiters Werner Waas mit sich selbst)
[Quelle: Abendzettel]
frm
Martin Clausen, Rahel Savoldelli, Peter Trabner