Um Kulturen zu beschreiben, ist der Blick darauf hilfreich, wie Täter mit ihren Opfern umgehen. Wieviel Raum braucht ein Mensch, inwieweit bedeutet Raum vier Wände? Und wie verändert sich das Verhältnis zwischen dem Täter und seinem Opfer, wenn das öffentliche Interesse an ihnen zu- oder abnimmt? Der Tänzer Christian Schwaan und der bildende Künstler Tobias König stellen sich dieser Zweierbeziehung auf engstem Raum: Anhand von Körpersprache, Ritualen und Psychogrammen zerlegen sie den Opferbegriff, formulieren Verhaltensmuster und die Frage, wie sich ein Mensch unter ständiger Angst und Bedrohung Tag für Tag organisiert.
Die Performance orientiert sich an therapeutischen Leitsätzen wie dem Wiedererfahren und Neuentdecken, ein Vokabular, das die Darsteller verwenden und das so stets vom Publikum abgeglichen und kontrolliert wird. Die Interaktion stärkt das Thema des Stückes: WENN ICH GESEHEN WERDE, DANN BIN ICH.
[Quelle: www.dock11-berlin.de]
frm
Christian Schwaan